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Toaster, Mixer, Mikrowellen – einmal im Monat können Kunden von nun an ihre defekten Geräte auf Schweizer und deutscher Seite gratis reparieren lassen.
Müll vermeiden, Ressourcen sparen, die Umwelt schonen: Mit dem «Repair-Café» – einer Selbsthilfewerkstatt zur Reparatur defekter Alltags- und Gebrauchsgegenstände mit Kaffee und Guetzli – setzt badisch Rheinfelden seit 2014 ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft. Nun, am kommenden Samstag, findet das «Repair-Café» zum ersten Mal auf Schweizer Seite statt.
Initiantin des Projekts ist Stadträtin Béa Bieber. «Einerseits wollte ich mit dem grenzüberschreitenden «Repair-Café» die Zusammenarbeit der Städte in einem neuen Bereich vertiefen, andererseits passt es, als Energiestadt eine solche Selbsthilfewerkstatt anzubieten.» Im Familienzentrum am Zähringerplatz werden im «Repair-Café» sieben technikaffine Experten anwesend sein, um defekte Toaster, Staubsauger oder Mixer wieder auf Vordermann zu bringen. «Man kann den Experten auch bei einem Kaffee über die Schulter schauen und dabei lernen, wie man das Gerät bei einem erneuten Defekt selber reparieren kann», erklärt Bieber und schiebt nach: «Wir reparieren fast alles – auch die löchrige Lieblingshose.»
Ennet des Rheins wird das «Repair-Café» seit rund drei Jahren von der Volkshochschule einmal pro Monat durchgeführt. «Die Besucherzahlen schwanken bei uns zwischen 5 und 25. Deswegen ist es sehr erfreulich, dass das ‹Repair-Café› nun abwechselnd auf der deutschen und der Schweizer Seite stattfindet», sagt Leiterin Gaby Dolabjian.
Ziel ist es auch, dass die deutschen Reparateure auf der Schweizer und die Schweizer Reparateure auf der deutschen Seite die Geräte wieder zum Laufen bringen. «Dies ist zollrechtlich problemlos möglich, weil die Arbeiten gratis sind», sagt Dolabjian. Stattdessen steht es dem Kunden frei, einen kleinen Obolus in die Kasse zu geben.
Besteht jedoch im Fricktal überhaupt die Nachfrage für solch einen Reparatur-Service? «Ja», sagt Jürg Meier, der im Februar 2016 die einmal im halben Jahr stattfindende «Reparier-Bar» in Frick ins Leben gerufen hat. «Innert drei Stunden kamen dort rund 50 Kunden vorbei und brachten ihre defekten Gegenstände mit», erzählt er und schiebt nach: «Wenn der Reparatur-Service in einem regelmässigen Turnus angeboten wird, dann spricht sich das herum.»
Dies hofft auch Bieber, der es auch darum geht, gleichdenkende Menschen miteinander zu vernetzen. «Das ‹Repair-Café› soll nicht nur ein Ort sein, an dem Kaputtes repariert wird, es soll zu einem Ort der Begegnung werden.»
«Repair-Café»: Samstag, 4. März, 10 bis 14 Uhr, Familieninformationszentrum.