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Die deutsche Bundespolizei und Wasserschutzpolizei kontrolliert vermehrt die Grenze auf dem Rhein – und erwischte bereits einen Sünder.
An der Brenneter Bootsanlegestelle – direkt gegenüber von Wallbach im Fricktal – haben Beamte der deutschen Bundespolizei und der Wasserschutzpolizei ihr Boot zu Wasser gelassen. Ihr Ziel: Auch über die Osterfeiertage darauf zu achten, dass die Einreisebeschränkungen an der Schweizer Grenze auf dem Rhein eingehalten werden. Grund für verstärkte Kontrollen waren auch Hinweise aus der Bevölkerung, dass mit Motorbooten, Stehpaddel und Kanus übergesetzt werde. Bilanz der Beamten: Ausser einer Person ist niemand unerlaubt über die Grenze gegangen, es musste demnach nur ein Bussgeldverfahren eingeleitet werden.
Friedrich Blaschke, Polizeioberkommissar von der Bundesgrenzschutzinspektion Weil am Rhein zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: «Nur ein Mensch ist unerlaubt über die Grenze gegangen, da sind wir ganz froh darüber.» Beim Missetäter handelte sich um einen Deutschen, der am Sonntagnachmittag auf Höhe von Albbruck in die Schweiz eingereist und gegen 17 Uhr wieder zurückgekommen war. Eine mobile Streife der Bundespolizei kontrollierte den 31-jährigen Mann und leitete ein Bussgeldverfahren ein, das «in der Regel bei 250 Euro liegen wird», betont Friedrich Blaschke.
Da über die Osterfeiertage die Geschäfte an der Mehrzahl der Tage geschlossen hatten, ging es insgesamt vornehmlich nicht um die Kontrolle von unerlaubten Warenverkehr via Boot beziehungsweise an der grünen Grenze im östlichen Landkreis, sondern um «rein menschliche Dinge», also Besuche von Bekannten oder Familienangehörigen jenseits der Grenze, die derzeit ebenfalls im Regelfall untersagt sind. «Der Appell der Bundespolizei im Vorfeld hat bei nur einem Verstoss offenbar Wirkung gezeigt», freute sich Friedrich Blaschke.
Unterwegs waren die vier Beamten auf dem Rhein mit einem der beiden Schnellboote der Wasserschutzpolizei. Die Bundespolizei und die Wasserschutzpolizei teilen sich die Aufgabe im Rahmen einer Sicherheitskooperation. Und Hilfe bekamen die Beamten zusätzlich aus der Luft, denn die Bundespolizei setzt regelmässig auch Helikopter zur Überwachung ein. «Die Bundespolizei hat die grösste Helikopterflotte Europas und war auch am Wochenende wieder in der Luft. Von dort aus kann man einige Dinge besser erkennen, und wir können schnell reagieren», sagt Blaschke. Auf dem Wasser haben sie ein schnelles leichtes Polizeiboot dabei, das an Land auf einem Hänger transportiert wird. «Wir können so schnell vor Ort sein und sind nicht berechenbar», so Blaschke weiter, denn das Boot könne an verschiedenen Stellen zu Wasser gelassen werden.
Motorbootfahrer, Stehpaddler und Kanuten beidseits des Rheins sind auch in den kommenden Wochen angehalten, sich nicht über die Grenze zu begeben. Zwischen Basel und dem Jestetter Zipfel werde auch künftig verstärkt per Boot kontrolliert mit Unterstützung aus der Luft, wie die Vertreter der Polizeibehörden klar stellten. «Auch nach dem langen Osterwochenende wird regelmässig kontrolliert», blickte Blaschke in die Zukunft. «Der Grenzbereich zur Schweiz ist ein attraktives Naherholungsgebiet, aber auch Wohn- und Arbeitsbereich, auch deshalb wird da wieder starke Präsenz gezeigt», so der Oberkommissar.