Stein
Nach grossem Widerstand: Gemeinderat bläst Aufwertung der Rheinbrückstrasse ab

Durch die Verhinderung der Sanierung im Zuge der grenzüberschreitenden Veloverbindung sei eine grosse Chance verpasst worden, findet die Gemeinde. Hingegen sind die Projektgegner froh, das Bauvorhaben gestoppt zu haben.

Dennis Kalt
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Die Rheinbrückstrasse hätte saniert und aufgewertet werden sollen. Doch einige Anwohner stoppten das Bauvorhaben der Gemeinde.

Die Rheinbrückstrasse hätte saniert und aufgewertet werden sollen. Doch einige Anwohner stoppten das Bauvorhaben der Gemeinde.

Bild: Dennis Kalt (24. Februar 2021)

Der Gemeinderat bläst die Aufwertung der Rheinbrückstrasse ab. Grund ist der massive Widerstand von einigen Anwohnern. Neun Einwendungen gingen gegen das Bauvorhaben ein. Mit der Erneuerung der Rheinbrückstrasse im Zuge der Veloverbindung zwischen den Bahnhöfen von Stein und Bad Säckingen wären Beiträge aus dem Interreg-Fonds für die Aufwertung dieses Teilabschnitts des Gesamtprojekts geflossen.

Das Zeitfenster für die Förderbeiträge für realisierte Projekte hätte sich aber Ende 2021 geschlossen. Aufgrund der Einwendungen und der zu erwartenden weiteren Bekämpfung des Projekts erschien aber dem Gemeinderat die Sanierung und Erneuerung der Rheinbrückstrasse bis Ende 2021 für aussichtslos.

Gemeindeschreiber Sascha Roth sagt:

«Das ist eine Riesenchance, die verpasst wurde.»

Nicht nur hätte der neue, 2,90 Meter breite Gehsteig eine saubere Trennung zwischen Fussgänger und rollendem Verkehr in der Tempo-30-Zone geschaffen, so Roth. Eine neu sanierte Rheinbrückstrasse hätte auch als Weg zur Rheinuferpromenade und dem gerade entstehenden Gastronomie-Betrieb im alten Zollhaus Rechnung getragen.

Zudem sprich Roth von Synergieeffekten, die sich im Zuge der Strassensanierung zu Gunsten der Anwohner ergeben hätten. Roth sagt: «Etwa hätte man sich auch den alten Mauereinfriedungen annehmen können, wenn schon einmal das Bauunternehmen vor Ort ist.»

Gegner sind froh, Projekt gestoppt zu haben

Einer der Bewohner, der gegen das Bauvorhaben der Gemeinde ankämpfte, ist Franz Meier. Dies, weil er zu einem die Auswechslung der Rand- und Bundsteine sowie die Stellriemen auf der gesamten Strassenlänge als Geldverschwendung erachtet. Zum anderen befürchtete er durch die geplante Trennung von Fahrbahn und Gehbereich, dass Autos und schnellere E-Bikes zum rasanteren Fahren animiert würden.

Meier sagt:

«Grundsätzlich dürften alle an der Gegenaktion Beteiligten froh sein, dass die Sanierung der nun nicht, wie im Baugesuch ausgeschrieben, realisiert wird.»

Hingegen würde man eine blosse Auswechslung des alten Asphalts «des Flickenteppichs» begrüssen.

Umgesetzt hingegen, so Roth, werden wie im Baugesuch vorgesehenen die Beschilderung und Markierungen der Veloverbindung. Ebenso wird bis Mitte Mai bei der Einmündung der Rheinbrückstrasse in die Schaffhauserstrasse die Pflanzung einer Silberlinde im Rahmen des kantonalen Projekts «Klimaoase» realisiert. Roth sagt:

«Geplant ist, dass dann auch das grenzüberschreitende Bike-Sharing-Projekt mit den E-Bikes startet.»