Sommerferien
Sprunghafte Kunden sorgen für Ärger: Aargauer Campingplätze klagen über Absagen

Trotz Rekord-Buchungen stornieren viele Campende ihre Plätze wieder. Die Unsicherheit in der Corona-Zeit führt offenbar dazu, dass viele Reisende mehrere Reservationen gleichzeitig tätigen, um sich dann spontan für einen Ort zu entscheiden. Für die Betreiber sind die kurzfristigen Absagen ärgerlich.

Larissa Gassmann
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Seitdem klar ist, dass die Sommerferien wegen Corona in diesem Jahr anders als gewohnt verlaufen werden, klingeln die Telefone bei den heimischen Campingplätzen Sturm. Trotz Rekord-Buchungen bekommen die Betreiber aber nicht immer gute Nachrichten zu hören. So häufen sich in letzter Zeit die kurzfristigen Absagen.

Die durch das Coronavirus bedingte aussergewöhnliche Situation wirbelt die Ferienpläne der Schweizer Bevölkerung gehörig durcheinander. Aus Angst, zu kurz zu kommen, werden offenbar überstürzt an mehreren Orten gleichzeitig Reservationen vorgenommen.

«Viele fragen mehrere Campingplätze an. Sobald sie vielleicht einen Campingplatz am See gefunden haben, sagen sie den anderen wieder ab», sagt Roger Mösch gegenüber TeleM1. Seesicht gibt es bei seinem Campingplatz in Frick nicht.

Viele entscheiden sich doch kurzfristig für Ferien im Ausland

Von kurzfristigen Absagen betroffen ist auch der Campingplatz Möhlin. Der Betreiber glaubt, dass sich viele Personen nach der Reservation kurzfristig doch wieder für die eigentlich geplanten Ferien im Süden entscheiden. «Die Leute testen, wie weit es mit Freigaben gerade geht», sagt der Betreiber Alf Hesse. «Sie buchen einfach mal und sagen dann doch wieder ab.»

Dennoch ist er der Meinung, dass viele sich derzeit nach Alternativen zu den gewohnten Ferien im Ausland umsehen. Da sein Campingplatz eher als Durchgangsplatz für Wohnmobilisten bekannt ist, entscheiden sich allerdings viele Menschen von Anfang an gegen einen Aufenthalt in Möhlin.

Gäste verurteilen die sprunghaften Kunden

Die sich bereits vor Ort befindenden Gästen zeigen derweil kein Verständnis für die sprunghaften Kunden. Es sei eine Sauerei, sich so zu verhalten. «Entweder bestellt man etwas und bleibt dabei oder man nimmt überhaupt nichts», sagt ein Gast. «Wenn man etwas kauft, dann kauft man es. Man muss sich vorher überlegen, was man macht», pflichtet ihm ein anderer Kunde bei.

«Das gehört sich überhaupt nicht. Der Vermieter rechnet schliesslich damit, dass die Kunden kommen», sagt ein anderer Mann. Ausserdem sei es auch den anderen Kunden gegenüber nicht fair.

Ein Vorteil haben die Absagen allerdings: Wer tatsächlich noch einen Platz sucht, hat auch bei einer spontanen Anfrage Glück.