Coronavirus
slowUp Hochrhein findet nicht statt – Ausgaben im fünfstelligen Bereich schon angefallen

Wegen der Corona-Pandemie kann der slowUp Hochrhein am 21. Juni nicht durchgeführt werden. Da es kein Ausweichdatum gibt, findet der nächste slowUp Hochrhein voraussichtlich nächstes Jahr am 20. Juni 2021 statt.

Thomas Wehrli
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slowUp Hochrhein

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Peter Schütz

Es hat sich für dieses Jahr ausgerollt: Der slowUp Hochrhein findet wegen des Coronavirus am 21. Juni nicht statt. Der Vereinsvorstand hat an seiner Sitzung am Dienstagabend entschieden, den Grossanlass abzusagen. «Der Entscheid fiel nicht leicht, auch wenn er sich natürlich angebahnt hat», sagt Wendel Hilti, der zusammen mit Helene Häseli die Geschäftsstelle des slowUp Hochrhein führt.

Es sei gut, jetzt Klarheit zu haben, aber: «Der Region wird etwas fehlen», ist Hilti überzeugt. Denn der slowUp Hochrhein ist der grösste Volksanlass in der Region. Jedes Jahr lockt er über 20'000 Menschen auf dem Velo, mit Inline-Skates oder auch zu Fuss auf die 32 Kilometer lange Rundstrecke, die beidseits des Rheins von Laufenburg bis nach Stein/Bad Säckingen führt.

Es ist das erste Mal seit der Lancierung des slowUp Hochrhein vor 17 Jahren, dass die Rundfahrt, bei der das Tempo für einmal keine Rolle spielt, nicht stattfinden kann. Eine Verschiebung des Grossanlasses kam laut Hilti nicht infrage. Zum einen sind in Deutschland alle Grossveranstaltungen bis Ende August verboten, und in der Schweiz ist noch unklar, wie die Regelungen ab Sommer aussehen werden. «Was im Herbst geht und was nicht, wäre derzeit ein reines Kaffeesatzlesen», sagt Hilti.

Zum anderen finden – oder wohl besser: fänden in der Schweiz dieses Jahr 18 slowUps statt; sie sind datumsmässig aufeinander abgestimmt, eine Verschiebung «geht schon vom Event-Management der Sponsoren her nicht», sagt Hilti. Acht der slowUps sind inzwischen bereits abgesagt; weitere Absagen dürften folgen.

Eine andere Streckenführung – beispielsweise nur ein Rundkurs auf Schweizer Seite – «kommt vom Planungsaufwand ebenso wenig infrage wie von der Topografie und der Verkehrsführung», sagt Hilti. Zudem: Das gemeinsame Planen, Umsetzen und Teilnehmen des über die Grenzen verbindenden Anlasses sei ein zentrales Element des slowUp Hochrhein beidseits des Rheines. «Daher findet er entweder gemeinsam oder eben gar nicht statt.»

In den Anlass, bei dem jeweils rund 300 ehrenamtliche Helfer im Einsatz stehen, haben Hilti und Häseli mit ihrem Team schon viel Arbeit investiert. Von den rund 500 Stunden, die jeweils anfallen, seien zwei Drittel schon geleistet, sagt Hilti. Aber auch die Vereine, die am slowUp jeweils die rund 20 Festbeizen führen, haben schon viel Arbeit investiert. Für sie ist der slowUp inzwischen ein wichtiger Teil des Jahresprogramms geworden – und spült einen willkommenen Zustupf in die Vereinskasse. «Auch für sie tut es mir sehr leid, dass wir den Anlass absagen müssen», sagt Hilti.

Ausgaben im fünfstelligen Bereich schon angefallen

Für den Verein selber bedeutet die Absage «einen essenziellen Verlust», sagt Hilti. Es seien «Kosten in fünfstelliger Höhe» angefallen. Man sei mit den Sponsoren im Gespräch, ob sie einen Teil der Kosten übernehmen. Sie hätten eine Unterstützung bereits zugesagt. Zudem werde man auf die neun Gemeinden entlang der Strecke zugehen, die sich jeweils finanziell ebenfalls beteiligen, und um Unterstützung anfragen. Hilti hofft, dass sie ein Teil ihres Beitrages trotz Absage zahlen. Der Co-Geschäftsführer ist zuversichtlich, dass man eine gute Lösung finden wird. «Denn wir haben ja alle ein gemeinsames Ziel: Dass der slowUp 2021 wieder rollt.»