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Daniela Belser erinnert sich an den Duft der Linden auf der «Hirschen»-Terrasse in Gipf-Oberfrick – und plant die Zukunft des Restaurants.
Der «Hirschen» in Gipf-Oberfrick ist ein Haus mit Geschichte. 1928 wurde er als Kurhaus samt Schwimmbad konzipiert, später war er lange Jahre als Restaurant und Bar Treffpunkt für Gäste aus dem Dorf und der Region. Im Herbst 2017 verliess Wirt Samet Rustemi den «Hirschen» in Richtung «Rebstock» in Frick – und seither ist in Gipf-Oberfrick die Küche kalt.
Im vergangenen Dezember hat Daniela Belser die Liegenschaft von der Besitzerfamilie gekauft. «Ich freue mich sehr darauf, dass hier in diesem ehrwürdigen Gebäude etwas Schönes entsteht», sagt Belser nun gegenüber der AZ. «Der ‹Hirschen› setzt sich ja nur schon durch seine Architektur und seine Geschichte von anderen Restaurants ab», sagt sie.
Daniela Belser ist selber in Gipf-Oberfrick aufgewachsen. Sie hat viel Erfahrung im Verkauf gesammelt und ihr Partner bringt Gastro-Erfahrung mit. Mit dem «Hirschen» verbindet sie viele Erinnerungen und Erlebnisse. So erinnert sie sich etwa gut daran, dass in der Liegenschaft Flüchtlinge aus Vietnam untergebracht waren und sie von ihnen einst eingeladen war. Auch die Restaurantbesuche als Kind – am liebsten auf der Terrasse unter den duftenden Lindenbäumen – sind ihr in bester Erinnerung:
Ich freue mich schon darauf, dass wieder Gäste unter den Bäumen sitzen.
(Quelle: )
Dieses Jahr wird dies allerdings noch nicht der Fall sein. «Wir sind aktuell in der Planungs- und Konzeptphase», sagt Daniela Belser. Sie will mit dem neuen «Hirschen» einen Ort schaffen, «wo Menschen sich treffen und Erlebnisse austauschen». Dafür werden Restaurant, Küche und Bar innen umfassend renoviert und auf den modernsten Stand gebracht. Auch eine Nutzung der beiden Gewölbekeller ist angedacht. Ziel sei ein modernes und zeitgerechtes Restaurant, so Belser. Wo immer möglich, soll aber auch Altes und Bestehendes seinen Platz finden – etwa die Steinmauern und Bögen im Gastraum. «Ich bin ein Fan von Echtheit», so die neue Besitzerin.
Dies soll sich auch im kulinarischen Bereich zeigen. Details des Konzepts werden derzeit zusammen mit einer Gastro-Beratungsfirma erarbeitet. Nachhaltigkeit und Authentizität werden aber wohl gross geschrieben. «Ich will, dass der Gast genau weiss, was er auf dem Teller hat», so Belser.
Die Planungs- wie auch die Sanierungsarbeiten brauchen Zeit. Diese will sich Belser bewusst auch nehmen, wie sie sagt. Diesen Sommer sollen alle Pläne stehen und das Baugesuch eingereicht werden. «2021 wollen wir dann eröffnen.»
Bis dahin arbeitet Belser nicht nur am Konzept und plant die Renovationsarbeiten, sondern sie will auch noch mehr über die Geschichte der Liegenschaft erfahren und sammelt deswegen Geschichten von und Erinnerungen an den «Hirschen». «Das können Fotos und Postkarten sein, oder auch persönliche Erlebnisse», sagt sie. Wer solche Reminiszenzen beisteuern möchte, könne sich gerne bei der Verwaltung im «Hirschen» melden, so Belser. Sie möchte mit den Geschichten dann die Geschichte des «Hirschen» fortschreiben.