Sechs Lämmer wurden am Wochenende von der Weide von Züchter Cyrill Steinacher gestohlen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Empörung ist Cyrill Steinacher auch wenige Tage nach dem Vorfall deutlich anzuhören. «Ich verspüre Wut und Unverständnis», sagt er. Der Grund: In der Nacht auf Samstag wurden dem Hobby-Schafzüchter sechs schwarze Lämmer von der Weide zwischen Hottwil und Mandach gestohlen. «Ich begreife es nicht: Wohin soll das denn noch führen in der Schweiz, wenn jetzt Lämmer geklaut werden? Was kommt als Nächstes?», fragt Steinacher, ohne eine Antwort zu erwarten.
Beim allmorgendlichen Kontrollgang auf der Weide am frühen Samstag habe er bemerkt, dass in der Herde mit rund 50 Tieren mehrere Lämmer fehlten. Sie waren zwischen drei und sechs Monate alt und brachten jeweils um die 20 Kilogramm auf die Waage. Für den Landwirt war sofort klar, dass die Jungtiere nicht einfach so verschwunden sind. «Selbst wenn es im Zaun ein Loch gehabt hätte – die Lämmer wären bei ihren Muttertieren geblieben oder zumindest ganz in der Nähe», erklärt Steinacher. «Es kam also nur ein Diebstahl infrage.»
Wenig später entdeckte der Landwirt auch Reifenspuren im hohen Gras neben der Weide. Ausserdem war der Zaun um einige Meter versetzt. Und: Das Tränkefass stand nicht mehr dort, wo es eigentlich hingehörte. «Vermutlich war es den Dieben beim Einladen der Lämmer ins Fahrzeug im Weg. Sie haben es einfach den Hang runterrollen lassen», so Steinacher. Dabei wurde das Fass beschädigt.
Der Schafzüchter geht davon aus, dass die Täter Erfahrung im Umgang mit Schafen haben müssen. «Sie haben die Schafe gezielt angelockt und dann die Lämmer aus der Herde gegriffen», sagt er. «Sie wussten genau, was sie tun. Das waren Profis.»
In seiner Wut hat Steinacher noch am Samstag eine Botschaft auf seinem Facebook-Profil veröffentlicht, in der er für sachdienliche Hinweise eine Belohnung verspricht. Hoffnung, die sechs Jungtiere lebend wiederzufinden, macht er sich allerdings kaum. «Ich glaube, die Lämmer wurden bereits geschlachtet, landeten schon irgendwo auf dem Teller», sagt er. Steinacher hat bei der Kantonspolizei eine Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. Kapo-Sprecher Roland Pfister bestätigt den Vorfall auf Anfrage. Das Deliktgut betrage einige hundert Franken. «Die Polizei hat noch am Samstag am Tatort die Spuren gesichert und die Ermittlungen eingeleitet», so Pfister. Allerdings dämpft auch er die Erwartungen: «Die Ermittlungen dürften sich schwierig gestalten.» Die Aussichten, dass die Lämmer wieder gefunden werden, schätzt er als «gering» ein – ob tot oder lebendig.
Cyrill Steinacher hofft derweil, dass es beim Diebstahl bei einem Einzelfall bleibt. Einerseits, weil die Täterschaft «durch die Berichterstattung hoffentlich eingeschüchtert wird», wie er sagt. Andererseits aber auch, weil die Wachsamkeit in der Bevölkerung steige und allfällige ungewöhnliche Beobachtungen gemeldet würden.