Möhlin
Schwere Vorwürfe: Betreuerin soll Behinderte tätlich angegriffen haben

In Möhlin steht eine ehemalige Behindertenbetreuerin der Stiftung MBF vor Gericht. Ihr wird vorgeworfen, tätlich gegen Behinderte vorgegangen zu sein, wenn die Behinderten ihr nicht gehorchten.

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Happige Vorwürfe gegen eine ehemalige Betreuerin in einem Fricktaler Behindertenheim: Wenn die Bewohner nicht gehorchten, hätte die Betreuerin B.K. ihnen weh getan. Die Betreuerin muss sich nun vor dem Beirksgericht Rheinfelden verantworten.

Jean-Paul Schnegg ist der ehemalige Chef der angeklagten Frau und sagt gegenüber Tele M1, B.K. habe sich gewalttätig an Bewohnern des Behindertenheims vergriffen: «Diese Menschen sind Schutzbefohlene, sie brauchen eine Lebensform, wo sie sich sicher fühlen können. Es ist sicher nicht korrekt, wenn eine Betreuerin oder ein Betreuer physische oder psychische Tätlgichkeiten begeht.»

1,5 Jahre lang hat die 50-Jährige als Psychiatriepflegerin in Möhlin in einer Wohngruppe der Stiftung Menschen mit einer Behinderung im Fricktal (MBF) gearbeitet, dort soll es zu den Tätlichkeiten gekommen sein.

Sandra Zuber, Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft, sagt: «Der Beschuldigten wird konkret vorgeworfen im Rahmen ihrer Tätigkeit als Betreuerin fünf Opfer tätlich angegangen zu haben.» Fünf Opfer seien betroffen gewesen, die Betreuerin habe sie in die Arme gekniffen, an der Schulter gepackt und geschüttelt oder ihnen die Hand umgedreht.

Wegen mehrfacher Tätlichkeit hätte die Betreuerin eine Busse von 1000 Franken bezahlen sollen. Den entsprechenden Strafbefehl hat sie aber nicht akzeptiert, vor Gericht bestreitet sie die Vorwürfe vehement.

Die Anwältin der Betreuerin weist darauf hin, dass die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis betrachtet werden müssen. Ihrer Mandantin sei gekündigt worden und in diesem Zeitpunkt sei es auch zu den Vorwürfen gekommen, sagt sie gegenüber Tele M1. Das Gericht wird in der nächsten Wochen entscheiden, ob die Beweislast für eine Verurteilung ausreicht. (jgl)