Monica Rümbeli gibt nach 13 Jahren die Leitung des Sauriermuseums per 1. Januar 2014 ab. In dieser Zeit ist das Museum zu ihrer zweiten Heimat geworden. Dabei stiess sie per Zufall auf die Stelle.
Ihr Interesse für die Saurier ist grenzenlos, ihr Wissen über diese Urtiere enorm, ihre Führungen durch die Ausstellung sind packend und ihre Begeisterung für die Dinos wirkt ansteckend: Monica Rümbeli hat 2001 die Leitung des Sauriermuseums in Frick von Kurt Wettstein übernommen und zu dem gemacht, was es heute ist – ein Ort mit einer grossen Sammlung präparierter Funde, die in Kreisen der Wissenschaft auch international starke Beachtung findet.
Mit Genugtuung blickt deshalb die Kuratorin des Museums auf diese 13 Jahre zurück und übergibt die administrative Leitung per 1. Januar 2014 der Naturwissenschafterin Andrea Oettl-Rieser, einer Geologin, die sich bereits seit über einem Jahr für das Museum engagiert.
Saurierknochen 1961 entdeckt
Bekannt wurde Frick als Saurier-Fundort 1961 durch die Entdeckung des ersten Knochens – einen Zehenknochen – durch Ernst Wälchli, der bei den Tonwerken tätig war.
Die Plateosaurier, deren Skelette bei den nachfolgenden Grabungskampagnen in der Tongrube im Laufe der Jahre gefunden wurden, lebten vor etwa 210 Millionen Jahren und waren Pflanzenfresser.
Unter der Leitung des bekannten Schweizer Paläontologen Ben Pabst beteiligen sich nebst Mitgliedern des Geologisch-Paläontologischen Arbeitskreises Frick immer auch zahlreiche Freiwillige an der Suche nach Überresten von Sauriern.
Allein voriges Jahr konnten zum Beispiel mehr als 800 Knochen von insgesamt 7 versteinerten Sauriern geborgen werden.
Die umfangreichen Knochenfunde führten vor Jahren zur Einrichtung eines ersten Saurier-Museums auf dem Areal der Tonwerke Keller AG und 1991 zu einem neuen Ausstellungsraum im Untergeschoss des Schulhauses 1912, wo heute das ausgestellte vollständige Skelett eines Dinos von 4,5 Metern Länge die Hauptattraktion bildet.
Faszinierend sind auch die Knochen eines Raubsauriers, die im Jahr 2006 ausgegraben wurden. Seit bald fünf Jahren befindet sich dieser Raubdino in attraktiver Darstellung ebenfalls im Sauriermuseum, das übrigens auch noch eine ganze Reihe weiterer Fossilien beherbergt.
«Das Museum gehört der Gemeinde Frick und ist gut frequentiert von Schulklassen, Privatpersonen und Gruppen, die sich mit der urzeitlichen Geschichte befassen», erfuhr die Aargauer Zeitung von Monica Rümbeli. Die Zahlen sprechen für sich, wurden doch im Rekordjahr 2010 über 10 100 Besucherinnen und Besucher gezählt.
«Beim Aufbau und der Erweiterung des Museums fand ich stets Unterstützung im Museums-Team, in der Saurierkommission, beim Gemeinderat, den Präparatoren und den Paläontologen.
Das war wichtig, denn ein Museum muss lebendig bleiben», so Monica Rümbeli, die seit 1996 in Frick lebt und 1998 durch ein kleines Inserat auf das Sauriermuseum aufmerksam wurde: «Führungsperson für das Museum gesucht», hiess es da.
«Ich fand Interesse, meldete mich und stiess zum Team. Am 14. November 1998 machte ich meine erste Führung – es war eine Schulklasse.» Inzwischen ist übrigens die Zahl der Führungen von Monica Rümbeli auf fast 2200 angewachsen.
«Museum wie eine zweite Heimat»
Als sie 2001 mit der Leitung des Museum betraut wurde, veranlasste sie die Herausgabe eines Prospekts über das Sauriermuseum. «Es ist wichtig, dass immer etwas getan wurde. Ich erlebte die Zeit als Leiterin des Museums als sehr bereichernd und hatte viel freie Hand, um mich einbringen zu können.
Das Museum hat laufen gelernt, jetzt muss es abheben und fliegen», bemerkte die abtretende Kuratorin, für die das «Museum wie eine zweite Heimat» war. Monica Rümbeli macht auch künftig Führungen und zeigt jeden ersten Sonntag im Monat eine Schaupräparation. «Den Saurier kraule ich weiterhin», lachte sie verschmitzt.