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In den Wohnungsbau flossen 346 Millionen Franken – die höchsten Investitionen pro Kopf gab es in Münchwilen, die niedrigsten in Kaiseraugst. Eine Übersicht.
Im Fricktal wird nach wie vor viel gebaut. Dies zeigt ein Blick auf die unzähligen Kräne, die derzeit in der Region stehen. Und dies bestätigt ein Blick in die Baustatistik 2018, die der Kanton am Montag publiziert hat.
Danach wurden in den Bezirken Laufenburg und Rheinfelden 2018 knapp 465 Millionen Franken verbaut. Davon flossen knapp 346 Millionen Franken in den privaten Bau. Den Hauptharst macht hier mit 237 Millionen Franken der Wohnungsbau aus. Am meisten profitiert vom Bauboom hat Frick; hier wurden knapp 33 Millionen Franken in den Wohnungsbau investiert. Es folgt Möhlin mit 25, Rheinfelden mit 20 und Gipf-Oberfrick mit 18 Millionen Franken.
Rechnet man die Ausgaben für den Wohnungsbau in Franken pro Einwohner um, so hat Münchwilen die Nase vorne. Hier wurde pro Einwohner 8413 Franken ausgegeben. Mit etwas Abstand folgt Mumpf mit 6436 Franken. Die hohen Investitionen in absoluten Zahlen machen sich bei Frick auch in Franken pro Einwohner bemerkbar: Mit 5956 Franken liegt die Zentrumsgemeinde im oberen Fricktal auf Platz 3.
Am wenigsten Geld verbaut wurde, wenig verwunderlich, in den kleineren Gemeinden. In Olsberg lagen die Ausgaben für den Wohnungsbau bei 0,8 Millionen Franken, in Zuzgen bei gut einer und in Oberhof bei 1,2 Millionen Franken.
Eher überraschend taucht Kaiseraugst als Gemeinde mit den zweittiefsten Investitionen im Wohnungsbau auf. Diese lagen 2018 bei knapp einer Million Franken. Dieser Wert dürfte aber im nächsten Jahr emporschnellen – vorausgesetzt, die lang erwartete Baubewilligung für den Domus kann erteilt werden.
Kaiseraugst mit seinen gut 5500 Einwohnern (Stand Ende 2018) liegt denn auch in der Rangliste der Gemeinden mit den niedrigsten Pro-Kopf-Ausgaben im Wohnungsbau an der Spitze. Gerade einmal 178 Franken pro Einwohner flossen 2018 in den Wohnungsbau. Mit 1023 Franken pro Kopf liegt Laufenburg an zweitletzter Stelle bei der Investitionen, gefolgt von Zuzgen (1215) und – auch das auf den ersten Blick etwas überraschend – Rheinfelden (1491).
Die Beispiele Kaiseraugst und Rheinfelden zeigen aber bei näherer Betrachtung sehr gut, wie dynamisch die Entwicklung ist. Eine Gemeinde kann in einem Jahr die rote Laterne tragen, im nächsten Jahr überflügelt sie bereits wieder alle.
Bei der Industrie und dem Gewerbe profitierte 2018 Möhlin am kräftigsten: Knapp 23 Millionen haben Firmen im Dorf investiert. Auch in Stein wurde – dank der Pharma – mit elf Millionen viel Geld verbaut. Rheinfelden kommt auf knapp neun Millionen Franken. Hinter dem Spitzentrio klafft dann eine grosse Lücke; auf Platz 4 bei den Industrie- und Gewerbebauten liegt Zeiningen mit Investitionen von gut drei Millionen Franken.
Gleich zwölf Gemeinden – und damit mehr als ein Drittel der Gemeinden – verzeichneten 2018 bei den Industrie- und Gewerbebauten einen Nuller. Das heisst: Kein Unternehmen baute infrastrukturmässig aus.
Legt man die Investitionen in Industrie und Gewerbe auf die Einwohner um, so verzeichnete Stein mit 3577 Franken pro Einwohner die höchsten Investitionen. Es folgen Münchwilen (3532) und Möhlin (2061).
Insgesamt gab es Ende 2019 im Fricktal 38'296 Wohnungen. 22'793 davon lagen im unteren Fricktal, 15'503 im oberen.
Der Blick auf die Leerwohnungsstatistik per Juni 2020 zeigt, dass Obermumpf die höchste Leerwohnungsziffer hatte; sie lag bei 5,79 Prozent. Ebenfalls viele Leerwohnungen gab es in Ueken (5,53), Hellikon (5,18) und Kaisten (4,98).
Auf der anderen Seite der Tabelle liegen Kaiseraugst, Stein, Oeschgen und Magden mit einer Leerwohnungsziffer von unter einem Prozent. Hier war es also besonders schwierig, eine Wohnung zu finden. Im Bezirk Laufenburg lag die Leerwohnungsziffer im Juni bei 2,24 Prozent, im Bezirk Rheinfelden bei 1,96 Prozent.