Rheinfelden
Vom Schinken gekostet und dann entwendet: Hungrige Diebe plündern 23 Schrebergärten in Rheinfelden

In Rheinfelden kam es vom 30. Mai bis 6. Juni im Familiengartenverein Neuland zu 23 Einbrüchen. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend Franken – obschon sich die Täterschaft offenbar nicht für die teuren Gartengeräte interessierte.

Catarina Martins
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Ein teurer Iberio-Schinken wurde entwendet (Symbolbild).

Ein teurer Iberio-Schinken wurde entwendet (Symbolbild).

Keystone

Im sonst idyllischen Familiengartenverein Neuland in Rheinfelden herrschte letzte Woche grosse Aufregung. In 23 Schrebergärten kam es zu Einbrüchen und Diebstählen. Die Einbrecher hatten es dabei vor allem auf Lebensmittel und Getränke abgesehen.

Ein Schrebergartenbesitzer berichtet der Aargauer Zeitung, dass die Diebe in seinem Garten besonders dreist vorgingen. Sie entwendeten einen wertvollen Iberico-Schinken; nahmen aber zuerst eine Kostprobe, um sicherzugehen, dass sich der Diebstahl auch lohnt.

Türen aufgebrochen, Scheiben eingeschlagen

Ein weiterer Betroffener kam mit dem Schrecken davon. Denn für den Umbau seines Schrebergartens hatte er vom Arbeitgeber verschiedene teure Gerätschaften ausgeliehen. Als er von den Überfällen erfuhr, eilte er in seinen Garten. Die Geräte waren aber alle noch an Ort und Stelle. Selbst eine kostspielige Whiskey-Flasche fiel den Dieben nicht zum Opfer.

Adrian Bieri von der Medienstelle der Kantonspolizei Aargau bestätigt die Einbrüche auf Anfrage. Es seien Türen aufgebrochen sowie Fenster eingeschlagen worden. Dabei entstand ein Sachschaden in der Höhe von mehreren Tausend Franken.

Eine aufgebrochene Tür: Pro Schrebergarten entstand ein Sachschaden zwischen 300 bis 500 Franken.

Eine aufgebrochene Tür: Pro Schrebergarten entstand ein Sachschaden zwischen 300 bis 500 Franken.

zVg

Einbrüche in Schrebergärten liessen sich weder regional noch saisonal einordnen, so Bieri weiter. Auch seien die Täterprofile immer sehr verschieden. Mal kämen wie im Fall in Rheinfelden nur Konsummittel weg, mal würden teure Gartengerätschaften gestohlen.

Spurensuche bisher erfolglos

«Es ist sehr schwierig, einzuschätzen wann ein Überfall stattfand. Manchmal halten sich die Schrebergartenbesitzer lange nicht mehr in ihrem Garten auf», sagt Bieri. «Da kann es vorkommen, dass ein Überfall lange nicht gemeldet wird.»

Im Falle von Rheinfelden hielten sich in den letzten Tagen viele Leute in ihren Schrebergärten auf – sie meldeten die Fälle sofort. Dennoch bliebe die Spurensuche bisher erfolglos. Die Kapo Aargau geht von einer unstetigen Täterschaft aus, die bislang polizeilich noch nicht aufgefallen ist.