Für Daniel Gasser, Gerichtspräsident am Bezirksgericht Rheinfelden, wird ein Nachfolger gesucht. Matthias Meier (FDP), Emanuel Suter (SVP) und Björn Bastian (SP) werfen ihren Hut in den Ring. Sie alle haben für ihre Wahl gute Argumente – können den Ausgang aber nur schwer abschätzen.
Um den frei werdenden Sitz im Gerichtspräsidium von Rheinfelden kommt es zum Triell. Grund für die Ersatzwahl ist die Pensionierung von Amtsinhaber Daniel Gasser. Die Stelle soll für den Rest der Amtsperiode 2021 bis 2024 neu besetzt werden. Ihren Hut in den Ring für die Nachfolge werfen Matthias Meier (FDP), Emanuel Suter (SVP) sowie Björn Bastian (SP). Die Kandidaturen werden am 11. Januar im kantonalen Amtsblatt veröffentlicht. Der erste Wahlgang findet am 12. März statt.
Matthias Meier hat sein Anwaltspatent 2007 erworben, war als Gerichtsschreiber am Appellationsgericht Basel-Stadt tätig und arbeitet seit mehr als elf Jahren als Obergerichtsschreiber am Verwaltungsgericht Aargau. Meier bringt eine Richterausbildung mit, die er an der Uni Luzern 2020 abgeschlossen hat. Er sagt:
«Ich kandidiere für das Amt des Gerichtspräsidenten, da es für mich nach meiner langjährigen Tätigkeit am Gericht eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung wäre.»
Seine Wahlchancen beurteilt er als intakt. Er rechnet damit, dass aufgrund der Beteiligung des politisch rechten und linken Lagers «kein Kandidat im ersten Wahlgang das absolute Mehr erreichen wird und daher ein zweiter Wahlgang stattfinden wird.»
Meier ist in Möhlin aufgewachsen und seit elf Jahren in Rheinfelden wohnhaft. Dort ist er unter anderem Mitglied der Energiekommission und nimmt aktiv am öffentlichen Leben der Gemeinde teil, heisst es in der Mitteilung der FDP des Bezirks Rheinfelden.
Bei einem Wahlerfolg müsste SVP-Grossrat Emanuel Suter seinen Sitz im Grossen Rat abgeben. Das Amt als Grossrat liege ihm sehr am Herzen und er würde dieses denn auch nur mit einem weinenden Auge abgeben. Suter sagt aber:
«Schlussendlich denke ich, dass ich als Gerichtspräsident mehr bewirken und noch mehr für das Gemeinwohl tun könnte.»
Suter ist überzeugt, dass die SVP einen Anspruch auf den frei werdenden Sitz hat. Denn: «Die SVP stellt, obwohl sie die wählerstärkste Partei ist, an keinem der beiden Fricktaler Bezirksgerichte einen Gerichtspräsidenten oder eine Gerichtspräsidentin», sagt er.
Seit 2017 führt der gebürtige Gipf-Oberfricker als selbstständiger Rechtsanwalt seine eigene Anwaltskanzlei in Frick. Als Fricktaler, so sagt Suter, liege ihm das Bezirksgericht Rheinfelden sehr nahe. Deshalb könne er es sich gut vorstellen, dort zu arbeiten. «Zudem erachte ich mich, dank meiner mehrjährigen Erfahrung als Rechtsanwalt, sowohl fachlich als persönlich für dieses Amt geeignet.» Auch Suter rechnet mit einem zweiten Wahlgang.
Björn Bastian hat in Zeiningen und Möhlin die Schulen besucht und wohnt mit seiner Familie in Rheinfelden. 2009 hat er sein Rechtsstudium in Basel abgeschlossen. Nach dem Erwerb des aargauischen Anwaltspatentes war er zunächst als Gerichtsschreiber in der Zivil- und Strafabteilung des Aargauer Obergerichts tätig.
Seit Februar 2022 ist er Leiter Recht und Projekte im Generalsekretariat der Gerichte des Kantons Aargau sowie juristischer Sekretär der aargauischen Justizleitung. Zum Motiv seiner Kandidatur sagt er:
«Ich möchte mich für die Menschen in meinem Heimatbezirk engagieren. Deshalb bin ich gerne bereit, die spannende Herausforderung anzunehmen.»
Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Gerichtsschreiber sei er sich der Verantwortung, die das Amt mit sich bringt, bestens bewusst. Da es sich um eine Volkswahl handle, liessen sich die Wahlchancen nur schwer abschätzen. «Ich bin dankbar für jede Stimme und würde mich selbstverständlich freuen, gewählt zu werden», sagt er.