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Für fünf Franken können sich künftig Kunden diverser Geschäfte der Altstadt ihre gekaufte Ware nach Hause liefern lassen. Lieferscheine und Vignetten werden derzeit vom Anbieter Öko-Job Liestal in den Läden verteilt. Rund 5000 Lieferungen pro Jahr müssen erreicht werden, damit sich der Kurierdienst rechnet.
In der Rheinfelder Altstadt erhöht sich der Komfort beim Shoppen. Kunden, die ihre Einkäufe nicht nach Hause schleppen möchten, können sich diese für fünf Franken nach Hause liefern lassen. Anbieter des Service ist die Stiftung Öko-Job in Liestal, die mit ihren Kurieren, unterwegs mit E-Bike und Anhänger, die gekaufte Ware zur Türschwelle bringt. Oswald Hürlimann, Betriebsleiter von Öko-Job Liestal, sagt:
«Jetzt sind wir daran, die Geschäfte gezielt mit Lieferscheinen und Gratisvignetten – quasi als Starterpaket – zu bestücken.»
Hierfür habe man vom City Management der Stadt eine Liste der Geschäfte erhalten, die sich für den Kurierdienst interessierten. Rund 50 Stück seien es gewesen, so Hürlimann.
Im Raum Liestal und Umgebung bietet Öko-Job den Kurierdienst seit rund zehn Jahren an. Rund 10’000 Bestellungen werden jährlich in der Region im Baselbiet ausgeliefert. Hürlimann vergleicht:
«Wie in Liestal hat es auch in Rheinfelden viele Läden in der autofreien Zone. Das stimmt mich zuversichtlich.»
Einen ersten Fuss ins Fricktal setzte der Kurierdienst vor eineinhalb Jahren als Auslieferer für die Geschäfte im Kaiserhof in Kaiseraugst mit Coop als Ankermieterin. Hürlimann verhehlt nicht, dass dort die Nachfrage nach dem Kurierdienst bescheiden ausfiel:
«Das Einkaufszentrum ist dort ein Automekka – viele Parkplätze und schlecht zugänglich für Fussgänger.»
Hingegen denkt er bei der Altstadt in Rheinfelden etwa an Velofahrer, Fussgänger oder auch an ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind.
In Bezug auf Letztere verweist Hürlimann auf die Apotheke Rosenau – neben dem Bioladen l’Ultimo Bacio eines von zwei Geschäften in Rheinfelden, für das Öko-Job den Kurierdienst bereits seit geraumer Zeit anbietet. Hürlimann sagt: «Für die Apotheke machen wir pro Woche etwa 30 Medikamenten-Lieferungen.» Für l’Ultimo Bacio sei es hingegen etwa nur eine Lieferung alle zwei Wochen. Hürlimann sagt:
«Etwa 5000 Lieferungen pro Jahr müssten es schon sein, damit sich der Kurierdienst trägt.»
In Liestal und Umgebung habe man erst im dritten Jahr die 5000er-Marke geknackt, nennt er als Referenz. City Managerin Corinne Caracuta ist von der neuen Dienstleistung überzeugt. Sie sagt:
«Die Velokuriere werden dem Städtli wortwörtlich frischen Wind geben und sind Bindeglied zwischen den umliegenden Quartieren und Gemeinden.»
Ziel sei es, den Service so zu etablieren, dass die Stadt dereinst eine eigene Velostation mit Reparaturservice für die Fahrer einrichten könnte.
Vorstellen kann sich Caracuta, dass die Geschäfte den Service auch für telefonische Bestellungen oder über ihren Onlineshop nutzen und so die Produkte innert kurzer Zeit bei den Kunden ankommen.