Alljährlich präsentiert das Wirtschaftsmagazin Bilanz ein Städteranking. Während Rheinfelden im Mittelfeld rangiert, liegt Möhlin nur auf Rang 153 von 162.
Die «Bilanz» bietet mit ihrem Städteranking alljährlich einen Überblick über die Lebensqualität in den 162 Schweizer Gemeinden, die beim Bundesamt für Statistik als Stadt gelten. Zwei Fricktaler Gemeinden befinden sich darunter: Rheinfelden und Möhlin.
Sie werden von der Beratungsfirma Wüest Partner, die das Ranking aufgrund von elf Indikatoren wie Arbeitsmarkt, Bevölkerung und Wohnen, Mobilität oder Steuerattraktivität erstellt, ganz unterschiedlich bewertet. Rheinfelden belegt wie im Vorjahr Rang 61, Möhlin verliert sieben Plätze und landet auf Rang 153.
Unter den letzten Zehn eines Rankings ist niemand gerne aufgelistet. Dennoch ist der Möhliner Gemeindeammann Fredy Böni nicht übermässig enttäuscht. Für die tägliche politische Arbeit seien solche Rankings nicht ausschlaggebend, sagt er. «Unabhängig vom Ranking versuchen wir laufend, Massnahmen zu ergreifen, die das Dorf weiterbringen.» So wolle man künftig im Bereich der Gemeindefinanzen einen Schritt vorwärtsmachen. «Und vieles hängt ja schliesslich von den Finanzen ab.»
Mit grossen Städten könne man Möhlin ohnehin nur schwer vergleichen, so Böni. «Bei uns wird oft diskutiert, ob wir eine Stadt sind oder ein grosses Dorf.» Patrick Schnorf von Wüest Partner stimmt zu. «Typischerweise sind eher kleine Städte am Ende des Rankings», sagt er. Diese seien bei gewissen Kriterien benachteiligt oder aufgrund der Heterogenität der Variablen nur schwer vergleichbar, sagt er. Deshalb werden auch nur die ersten hundert Ränge detailliert nach Kriterien aufgeschlüsselt.
Für Rheinfelden ist diese Aufschlüsselung noch erfolgt. Auffällig ist dabei, dass Rheinfelden im Bereich Bevölkerung und Wohnen, wo die Entwicklung der Bevölkerung und die Dynamik im Wohnungsmarkt einfliessen, national Rang 11 belegt und damit in dieser Kategorie die beste Aargauer Stadt ist. Bei den Kriterien Arbeitsmarkt (Rang 119) und Einkaufsinfrastruktur (122) dagegen ist Rheinfelden abgeschlagen. «Ich denke, dass wir in diesen Disziplinen etwa die Ränge belegen, welche unserer Grösse respektive Einwohnerzahl entsprechen», sagt Stadtammann Franco Mazzi.
Da das «Bilanz»-Städterating jährlich erhoben werde, sei es eine «interessante ungefähre Standortbestimmung», so Mazzi weiter. Es könne Anhaltspunkte zum Ansetzen von Massnahmen liefern, auch wenn die einzelnen Indikatoren zumindest kurzfristig nur schwierig beeinflussbar seien. Aber: «Überbewerten wäre falsch, es gibt ausser diesen 162 Städten noch etwa 2100 Gemeinden in der Schweiz, die nicht als Stadt zählen, aber in denen auch gut gewohnt, gelebt und gearbeitet wird.»
Zusammenfassend sagt Mazzi, er halte den erreichten Rang für gut, «denn wir überholen damit etwa 50 Städte, die grösser sind als Rheinfelden». So viele Gemeinden lässt Möhlin nicht hinter sich – dafür aber eine prominente: Zermatt rangiert nur auf Rang 159.