Lose, Spielscheine, Quittungen und Werbematerial werden vom unteren Fricktal aus in die gesamte Schweiz befördert. Die Lotteriegesellschaft mit Sitz in Basel kann in Sachen Platz am neuen Standort aus dem Vollen schöpfen. Aber die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich verringert.
Swisslos hat ihr neues Rheinfelder Logistikzentrum an der Chleigrütstrasse im Oktober 2020 bezogen. Das 5000-Quadratmeter-Gebäude umfasst nebst Waren- und Palettenlagern auch Büros und Werkstätten. Von dort aus werden die rund 6000 Swisslos-Verkaufsstellen schweizweit mit Losen, Spielscheinen, Quittungen und Werbematerial beliefert. Willy Mesmer, Swisslos-Mediensprecher, bilanziert:
«Die Züglete ist abgeschlossen. Seit Oktober 2020 wird alles von Rheinfelden aus abgewickelt, alles läuft planmässig.»
Vor dem Herbst 2020 hatte sich das Swisslos-Logistikzentrum in Reinach (BL) befunden, in angemieteten Räumen mit nur rund der Hälfte an Fläche wie jetzt in Rheinfelden und ohne Möglichkeit zum Aus- oder Umbau. Mesmer sagt:
«Nachdem feststand, dass wir unser Lossortiment ausweiten, war uns bewusst, dass die dafür in Reinach vorhandene Lagerfläche nicht mehr ausreichen wird.»
So reifte bei der Lotteriegesellschaft das Projekt für ein neues Logistikzentrum.
30 Standorte in der Region Nordwestschweiz kamen laut Mesmer in Betracht. Am Ende hat sich Swisslos für Rheinfelden entschieden, wo auf einem im Baurecht für 50 Jahre abgegebenen und ausreichend grossen Areal der Neubau Platz fand.
Entscheidend sei gewesen, einen Standort möglichst nahe zum Swisslos-Sitz in Basel zu finden. Gerade für die Swisslos-Aussendienstmitarbeiter, so Mesmer, sei Rheinfelden die verkehrstechnisch bessere Wahl. Die schweizerische Post hole einmal täglich die zum Versand stehenden Materialien ab, erklärt er. So halte sich die Belastung mit Lastwagen in Grenzen.
Von 2500 auf 5000 Quadratmeter verdoppelt hat sich die Nutzfläche des Rheinfelder Logistikzentrum gegenüber dem Reinacher Vorgänger. Doch in den grösseren Räumen arbeiten weniger Menschen. Die Zahl der Mitarbeitenden habe sich von 35 auf aktuell 25 reduziert, teilt der Swisslos-Sprecher mit und führt die Digitalisierung der Unternehmensabläufe als Grund an. Die zehn Mitarbeitenden hätten teils in anderen Unternehmensbereichen weiterbeschäftigt werden können oder hätten sich pensionieren lassen.
Seit dem Umzug nach Rheinfelden seien bisher keine neuen Stellen im Swisslos-Logistikzentrum ausgeschrieben worden. Durch Fluktuationen könne sich das aber auch wieder ändern, kündigt Mesmer an.
Und während im Innern des Logistikzentrums das Los- und Lotterieglück im Vordergrund steht, sind andere über viel Sonne glücklich, die aufs Zentrumsdach scheint. Die AEW Energie AG hat darauf eine Solaranlage mit 834 Modulen installiert.
Rheinfelder haben die Möglichkeit, Bezugsrechte für einzelne Module zu erwerben. Und erhalten für den von ihren Modulen produzierten Strom eine Gutschrift auf die Rechnung. «Aktuell sind von den 834 Modulen 622 verkauft. Das sind 75 Prozent», erklärt Yvonne Kohler von der AEW-Unternehmenskommunikation.