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Wegen der anhaltendenden Trockenheit steht der Wasserpegel des Rheins derzeit besonders niedrig. Über die Festtage musste gar die Stromproduktion gedrosselt werden.
Der Dezember war so trocken wie seit 50 Jahren nicht. Die fehlenden Niederschläge wirken sich auch auf die Wasserführung des Rheins aus. Am Pegel Hauenstein in Laufenburg wurden zwischen Weihnachten und Neujahr ein Abfluss von zeitweise deutlich unter 500 Kubikmetern pro Sekunde gemessen. Damit wurde der Niedrigwasserkennwert unterschritten. Zum Vergleich: Als Mittelwert gelten hier 1037 Kubikmeter pro Sekunde.
Weil der Rhein so wenig Wasser führt, produzieren die Kraftwerke weniger Strom. «Bei unserem Laufenburger Kraftwerk wäre für die Stromproduktion ein Abfluss von 1350 Kubikmetern Wasser pro Sekunde optimal», sagt Energiedienst-Sprecherin Anke Roggenkamp.
Derzeit führe der Rhein gerade einmal ein Drittel dieser Menge. Dies habe direkte Auswirkungen auf die Stromproduktion. Die Turbinen laufen bei Niedrigwasser nicht etwa langsamer. Um eine möglichst optimale Drehzahl zu erreichen, wird die zur Verfügung stehende geringere Wassermenge stattdessen auf eine reduzierte Anzahl von Turbinen geleitet. So waren vor Silvester zeitweise nur drei der zehn Straflo-Turbinen des Kraftwerks im Einsatz.
Auch bei dem von der Schluchseewerk AG betriebenen Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern ist die Stromproduktion reduziert. Auf das gesamte Jahr gesehen, relativiere sich dies allerdings, wie Sprecher Peter Steinbeck darlegt: «Durch die starken Niederschläge in der ersten Jahreshälfte liegt die Jahreserzeugungsleistung nur geringfügig unter dem prognostizierten Wert von 583 Gigawattstunden.»
Die Stromproduktion fällt übrigens nicht nur bei Niedrig- sondern auch Hochwasser ab. Anke Roggenkamp erklärt, weshalb: «Wenn wir zuviel Wasser haben, müssen wir einen Teil über das Wehr ablassen. Dann steigt das Unterwasser und wir haben ein geringeres Gefälle.» Die Turbinen liefen jährlich nur zwei Monate in Volllast.