Der FC Frick wird für eine dubiose Masche ausgenutzt. Eine Firma aus Zug meldet sich bei regionalen Unternehmen und verspricht Werbemöglichkeiten. Im Gegenzug sollen sie den FC Frick mit Sponsorengeldern unterstützen. Der FC Frick weiss nichts davon und profitiert auch nicht davon. Wir sprachen mit dem verärgerten Präsidenten des FC Frick.
Jetzt hat es auch den FC Frick erwischt: Die Firma Sporttotal.ch sucht offenbar nun auch im Fricktal nach Werbekunden, die auf dem Portal Inserate schalten. Ohne dessen Wissen, dessen Auftrag oder zum Profit der Vereine. Der Geschäftsführende Chefredaktor streitet die Vorwürfe ab. Vor einer Woche war es noch der TV Muri, der betroffen war.
Dabei scheinen es die Verkäufer am Telefon auch in Frick nicht so genau zu nehmen, wofür lokale Gewerbetreibende da genau Geld bezahlen sollen. «Die Firmen haben alle das Gefühl, sie spenden etwas und vom FC sagt niemand danke», sagt FC-Präsident Hans Reimann gegenüber Tele M1. Fünf Unternehmen aus der Region Frick sind demnach von diesen Anrufen zum 75. Vereinsjubiläum betroffen. Bei diesen ist Präsident Reimann inzwischen persönlich vorstellig geworden und hat die Sache aufgeklärt.
Unter anderem bei Autohändler Gojart Ibrahimi. Auch seine Firma wurde von einer Sporttotal.ch-Mitarbeiterin angerufen: «Sie hat sich vorgestellt von Sporttotal, dass sie jetzt für den FC Frick anruft für das Sponsoring und dass sie da jetzt Geld sammeln, dass das Fest finanziert wird.»
Gelandet ist das Inserat des Autohändlers aber bloss auf der Webseite von Sporttotal.ch, mit dem Fest hat das aber nichts zu tun. In einem Mini-Artikel wird kurz erwähnt, dass der FC Frick heuer sein 75-Jahr-Jubiläum feiert und 18 Junioren-Teams stellt.
Auch in diesem Fall weist die Firma alles zurück. In einem Mail an Tele M1 heisst es: «Keinesfalls sind wir am Telefon im Namen des FC Frick aufgetreten. Wir machen auch keine Sponsoringanfragen, sondern akquirieren Werbeinserate für unser Portal. Wer etwas anderes behauptet, sagt die Unwahrheit. Auch in unseren Auftragsbestätigungen ist festgehalten, dass ‹Sportler, Vereine oder Veranstalter nicht entschädigt werden.›»
Ein Blick auf die Auftragsbestätigung zeigt aber etwas anderes, wie im Videobeitrag oben zu sehen ist. Nur die AGB zeigen den entscheidenden Satz: «Im Inserentenpreis sind keine Abgaben an Sportvereine, Sportler oder Veranstaltungen vorgesehen.» Und dieser reicht wohl aus, dass die Aktion nur eine juristische Grauzone sei und man dem Spiel keinen Einhalt gebieten könne, sagt ein Aargauer Anwalt auf Anfrage.
Das dürfte aber kaum darüber hinweg trösten, das Hans Reimann als Präsident des als «Vorbildlichster Verein im Aargau 2022» ausgezeichneten FC Frick nun potenzielle Sponsoren besänftigen muss. (www.argoviatoday.ch)