Die Form stimmt. Zum Weltcup-Start in Schweden gab es für den Fricktaler Orientierungsläufer einen 1., 2. und 5. Rang. Nun fokussiert er sich auf die Weltmeisterschaft in Dänemark, wo er sich Edelmetall zum Ziel setzt. Zuvor stehen jedoch die Schweizer Meisterschaften in und um Basel an, bei denen der 32-Jährige «keine Geschenke verteilen will».
Das Formbarometer von Matthias Kyburz zeigt in die richtige Richtung. Beim Weltcup-Auftakt in Schweden lief der Fricktaler Orientierungsläufer am Wochenende im Knock-out-Sprint allen davon und holte sich mit einer Sekunde Vorsprung den Sieg. Der 32-Jährige komplettierte den erfolgreichen Auftakt mit einem fünften Rang im Sprint und einem zweiten Platz mit der Sprintstaffel.
Der Auftakt in Schweden war die erste von nur drei Veranstaltungen, die 2022 im OL-Weltcup auf dem Programm stehen. Kyburz sagt: «Umso wichtiger ist es, bei diesen Events in Form zu seien. Viele Chancen gibt es nicht.» Seit November trainiert Kyburz bereits auf den Start des Weltcups hin.
Er ist mit seinem Weltcup-Einstand – zusammengesehen über alle drei Rennen – «sehr zufrieden». Lediglich im Sprint, bei dem er Fünfter wurde, habe er einen Fehler gemacht, als er eine falsche Teilroute wählte, auf der er etwa 15 Sekunden einbüsste. «Gerade in den Sprintdisziplinen verträgt es kaum einen Fehler. Auf den kurzen Strecken kann man einen Rückstand kaum mehr aufholen», sagt er.
Für Kyburz heisst es nun, den Trainingsaufbau so zu gestalten, dass er für das nächste Saison-Highlight, die WM in Dänemark von 26. bis 30. Juni, optimal in Form ist. Zuvor nimmt der Fricktaler noch die Schweizer Meisterschaften im Sprint vom 10. bis 12. Juni in und um Basel mit. Er stellt klar:
«Geschenke verteilen möchte ich dort nicht.»
Nächste Woche geht es für Kyburz zum Training nach St.Moritz. Rund eine Woche vor dem WM macht er sich dann auf nach Dänemark, um dort Trainingsläufe in benachbarten Städten des Austragungsorts zu absolvieren. Dies, um sich schon im Vorfeld der Rennen an die städtische Architektur vor Ort zu gewöhnen.
Ausgetragen wird die WM in den Disziplinen Sprint, Knock-out-Sprint und Sprint-Staffel. «Zwei Medaillen wären schön», sagt Kyburz, der in seiner Karriere bereits fünf WM-Titel ergatterte. Er gibt sich bescheiden:
«Ich wäre nicht traurig, wenn es keine Goldenen wären.»
Im August geht es weiter mit dem Europameisterschaft in Estland, deren Events gleichzeitig zum Gesamtweltcup zählen. Dort werden die Strecken länger – Mittel- und Langdistanz – und führen durch den Wald. Für Kyburz bedeutet dies, dass er für die physisch anspruchsvollen Läufe sein Training vorher kurzfristig umstellen muss. «Waldspezialisten», die fast nur für diese Strecken trainieren, hätten auf diesem Gelände Vorteile, so Kyburz.
Eine klare Präferenz für Strecken durch die Stadt oder den Wald hat Kyburz nicht. «Es ist der Wechsel zwischen beidem, der es ausmacht», sagt er. Gleichwohl geniesst er die Anfeuerungsrufe durch die Zuschauenden entlang der Sprint-Strecken durch die Stadt.
Ein letztes Highlight steht mit der Weltcup-Abschluss in Davos vom 1. bis 3. Oktober an. Kyburz sagt:
«Wenn ich dort die Chance habe, den Gesamtweltcup-Titel zu gewinnen, wäre das natürlich schön.»
Klappt dies für Kyburz, würde er bereits zum sechsten Mal den Gesamtweltcup gewinnen.
Die Veranstaltung in Davos nimmt Kyburz denn auch als ersten Gradmesser für die Heim-WM 2023 in Flims Laax. «Derzeit kann ich mir gut vorstellen, dass an der WM 2023 meine letzten Rennen sein werden», sagt er. Für ihn wäre es fast schon eine romantische Vorstellung, wenn er dort den Abschluss seiner phänomenalen Karriere vergolden könnte.