Startseite
Aargau
Fricktal
Andreas Burckhardt beanstandet die Halteposition der Züge im Bahnhof. Diese setze zu Fuss eingeschränkte Personen beim Umsteigen unter Zeitdruck. Die SBB hält dagegen: «Keiner muss rennen.»
Der Möhliner Andreas Burckhardt ärgert sich über die SBB. Er moniert die aus seiner Sicht unsinnige Haltevorschrift im Bahnhof für Züge, die aus Basel kommen und in Richtung Laufenburg oder Frick fahren. «Die SBB-Bosse zwingen die Steuerwagenführer so weit vorne zu halten, dass der hinterste Personenwagen nicht beim stufenlosen Perronzugang zum Stehen kommt», sagt Burckhardt und schiebt nach, dass dadurch Fahrgäste mit Kinderwagen, Koffern oder Rollatoren in arge Bedrängnis kommen und hetzen müssten, um ihr Postauto in Richtung Wegenstetten, Wallbach, Schupfart oder Bata-Park noch zu erwischen.
Mehrmals habe Burckhardt schon die SBB-Verantwortlichen gebeten, die Halteposition des Zuges zu verändern. Jedoch ohne Erfolg. Er fordert deshalb die Bewohner von Hellikon, Möhlin, Wallbach, Wegenstetten, Zeiningen und Zuzgen auf, sich bei der SBB zu melden und bei dieser ein Minimum an Rücksicht für die zu Fuss eingeschränkten Personen zu verlangen.
Auf die Kritik des Möhliners antwortet SBB-Mediensprecher Daniele Pallecchi und stellt dieser die Schweizerischen Fahrdienstvorschriften des Bundesamtes für Verkehr entgegen: «Diese schreiben vor, dass der Zug bei den Halteort-Tafeln zum Stehen gebracht werden muss. Der zentimetergenaue Stopp ist für einen Zug jedoch beispielsweise aufgrund der Witterungsbedingungen nicht immer möglich», sagt Pallecchi und ergänzt, dass ein Zug nur innerhalb eines Bereiches von mehreren Metern gestoppt werden kann.
Pallecchi hält den Vorwurf, dass zu Fuss eingeschränkte Menschen beim Umsteigen zum Postauto hetzen müssen, für übertrieben: «Im Regelfall muss keiner rennen. Die Umsteigezeiten sind so bemessen, dass sie auch für Personen ausreichen, die aus verschiedenen Gründen nicht so schnell zu Fuss sind.» Ein Blick auf den SBB-Fahrplan zeigt: Bei einem pünktlichen Eintreffen der S 1 in Möhlin, die aus Basel kommt, bleiben den Fahrgästen fünf Minuten, um den Bus 88 nach Möhlin oder den Bus 89 in Richtung Wegenstetten zu erreichen. Der Fussweg für das Umsteigen wird dabei mit zwei Minuten angegeben.
Sollte diese Zeit für das Umsteigen zu knapp bemessen sein, verweist Pallecchi auf die Postauto Schweiz AG: «Diese nimmt Änderungswünsche gerne entgegen», sagt er.