Mumpf
Nach verkorkstem Sommer: Die Hoffnung ruht auf dem Käsefondue

Weil im Sommer die Terrasse für Arbeiten an der Strasse abgerissen wurde, kamen weniger Besucher. Nun kann der Mumpfer «Anker»-Wirt Sepp Hohler die Terrasse bald wieder eröffnen.

Nadine Böni
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In einigen Wochen soll die «Anker»-Terrasse fertig sein.

In einigen Wochen soll die «Anker»-Terrasse fertig sein.

Nadine Böni

«Römerfunde beim Anker Mumpf. Nur noch dieses Wochenende zu sehen.» Mit diesen Zeilen auf Facebook machte Sepp Hohler, Wirt im Gasthof zum Anker in Mumpf, Mitte Juli Werbung. Verfasst hat er sie mit einer grossen Portion Galgenhumor, denn: Zum Vorschein gekommen waren die Überreste einer römischen Badeanlage bei Bauarbeiten an der Hauptstrasse direkt vor dem Restaurant. Bauarbeiten, die ihm die Sommersaison ordentlich verdorben haben.

Ein sechsstelliges Loch in der Kasse

Die grosse Terrasse mit Aussicht auf den Rhein, die im Sommer normalerweise viele Gäste in den «Anker» lockt, wurde für die Arbeiten an der Strasse abgerissen. «So kamen beispielsweise kaum Töff- und Velofahrer ins Restaurant», sagt Hohler. Da brachte auch der Eintrag auf Facebook nichts. Das Resultat: In der Kasse des Wirts klafft ein Loch.

Hohler spricht von einem sechsstelligen Betrag, der gegenüber einem normalen Jahr fehle. Das hat personelle Folgen. Zwei Aushilfen konnte er nicht weiter beschäftigen, das Pensum einer Teilzeitangestellten musste er vorübergehend reduzieren.

Trotzdem: Sepp Hohler ist zuversichtlich, dass der «Anker» die schwierige Situation übersteht. Die Bauarbeiten kommen voran. Seit einigen Wochen ist die Einfahrt zum Parkplatz des Gasthofs wieder direkt von der Strasse her möglich. Und: Die Terrasse kann wohl schon bald wieder eröffnen. «Noch fehlen die Pergola und eine Glaswand. Aber geplant ist, dass diese in den kommenden Wochen gebaut und installiert werden», sagt Sepp Hohler.

Statt Glace gibt es Fondue auf der Terrasse

Voraussichtlich Mitte Oktober soll die neugestaltete Terrasse fertig sein. Bis dann ist der Sommer zwar vorbei. Der Wirt hat sich aber auch für die Herbstzeit etwas einfallen lassen: Käsefondue im Freien. Rechauds im Milchkannen-Design, spezielle Tischtücher sowie die Käsemischung mit fünf verschiedenen Käsesorten sind bereits bestellt.

Ebenfalls wieder im Angebot hat Hohler das Fondue-chinoise-Buffet, das er im letzten Winter lanciert hat. «Das ist bei den Gästen super gut angekommen. Wir hoffen, dass das mit dem Outdoor-Käsefondue auch so gut funktioniert», sagt Hohler. Ihm ist bewusst: «Was wir im Sommer an Umsatz eingebüsst haben, können wir nicht mehr wettmachen.» Aber er sei ein Kämpfer, sagt Hohler. Entsprechend freut er sich auf die Eröffnung der neugestalteten und aufgewerteten Terrasse im Herbst – und den nächsten Sommer, wenn ihm weder Römerfunde noch die Baustelle die Saison verderben sollten.