Rhein
Nach schweren Badeunfällen: Jetzt gibt es Rettungsringe am Flussufer – auch bald auf Schweizer Seite

Bad Säckingen investiert in die Sicherheit von Flussschwimmern – Stein will am Schweizer Ufer nachziehen.

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So sehen die offiziellen von der Stadt Bad Säckingen installierten Rettungsringe aus.

So sehen die offiziellen von der Stadt Bad Säckingen installierten Rettungsringe aus.

Hans Christof Wagner

900 Euro hat die Stadtverwaltung Bad Säckingen für die Installation zweier Rettungsring-Boxen am Rheinufer ausgegeben. Standorte sind an der Holzbrücke und an der Anlegestelle des Ausflugsschiffs «Trompeter von Säckingen». Damit reagierten die Verantwortlichen auf die schweren Badeunfälle im Hitzesommer 2019. Immer mehr Leute hatten, teils auch alkoholisiert und ungeübt, Abkühlung durch ein Bad im Rhein gesucht und die Gefahren des Flussschwimmens unterschätzt.

Ebenfalls im Sommer 2019 war eine Gruppe namens «Kombinat für Elastizität» aktiv geworden. Sie setzte sich gegen ein drohendes Verbot des Bungeesurfens durch die Bad Säckinger Stadtverwaltung zur Wehr. Dabei handelt es sich um eine Art Wasserski, bei dem die Surfer ein Gummiseil haltend die Strömung nutzen und mit dem Brett Manöver und Drehungen vollziehen. Dass dies nun, auch angesichts der 2019 im Rhein Ertrunkenen, als zu gefährlich betrachtet wurde, wollte die Initiative nicht einsehen. Um selbst für mehr Sicherheit zu sorgen, ergänzte sie ihre auf beiden Seiten des Rheins aufgebauten Infostände mit Rettungsringen. Zudem lud sie, um für das Bungeesurfen zu werben, zwei Profis aus Bern zu sich ein. Wobei die Demonstration der beiden eigentlich gar nicht mehr nötig war. Denn Abklärungen hatten mittlerweile ergeben, dass das Bungeesurfen auf dem Rhein zwischen Schaffhausen und Rheinfelden grundsätzlich erlaubt ist.

«Jetzt sind wir sehr froh über die städtische Aktion, sagt Sebastian Dessecker, einer der Fluss-­Surfer. Für ihn kam die Investition zur rechten Zeit. Steht die 2020er-Badesaison doch vor der Tür. Waren doch die durch die Gruppe privat aufgehängten Rettungsringe inzwischen teilweise abgebaut, teilweise gestohlen.

«Wir können nur an die ­Vernunft der Bevölkerung appellieren, solche Diebstähle zu unterlassen, auch im eigenen Interesse», sagt Bad Säckingens Bür­germeister Alexander Guhl. Der blickt jetzt aufs linke Rheinufer: «Wir hatten besprochen, dass auf beiden Seiten, auch auf Steiner, Rettungsring-Boxen eingerichtet werden sollen», sagt er. Stein zieht laut Gemeindeschreiber Sascha Roth auch bald nach: «Wir werden im Zuge der Arbeiten am Rheinuferweg Rettungsringe installieren.» (hcw)