Mit seiner momentan laufenden Ortsplanung will der Gemeinderat für die nächsten 15 Jahre wieder mehr Planungssicherheit schaffen. Der Gemeinderat plädiert weiterhin für ein «moderates Bevölkerungswachstum».
Mit seiner momentan laufenden Ortsplanung will der Gemeinderat für die nächsten 15 Jahre wieder mehr Planungssicherheit schaffen. Gemeindeammann Fredy Böni bestätigte gestern Vormittag an einer Medienorientierung, dass auf die Einzonung des Gebiets Eselacher mit 4,5 Hektaren verzichtet wird. Der Regierungsrat des Kantons Aargau stimmte in diesem Frühjahr der Gesamtrevision der Nutzungs- und Kulturlandplanung von Möhlin schon zu; ausgenommen die Rückweisungen.
Diesmal bekannte sich der Gemeindeammann zu einem «moderaten Bevölkerungswachstum» von jährlich etwa 80 Personen in den nächsten 15 Jahren. Die entsprechenden Landreserven seien vorhanden, müssten entsprechend genutzt werden, so Böni. Die Einwirkungsmöglichkeiten auf private Landeigentümer seien allerdings «sehr gering».
«Infrastruktur in bestem Zustand»
In diesem Zusammenhang hielt er auch fest, dass schon vor Jahrzehnten das Wasser- und Abwassernetz auf eine Bevölkerung von 15 000 Menschen ausgelegt worden sei. «Diese enormen Tiefbaumassnahmen kosteten einst 60 Millionen Franken», verwies Böni auf eine «durchaus leistungsfähige Infrastruktur in bestem Zustand», die allerdings auch Benutzer, respektive Anschlussgebühren benötige.
Die Gemeinde könne Wachstum verkraften, um dadurch die Betriebskosten für öffentliche Einrichtungen zu verringern. Eher nebenbei nannte Böni noch 65 Kilometer geteerte Gemeindestrassen sowie etwa 100 Kilometer Wald- und Landwirtschaftswege auf dem Gemeindebann.
«Das sind enorme Bewirtschaftungskosten.» Daran komme die Gemeinde nicht vorbei, müsse sich folglich in der Grundstückspolitik so orientieren, auch eigenes Land verkaufen zu können, um «zukunftsfähig» zu bleiben.
Im Gespräch erinnerte der Gemeindeammann an den Rückweisungsantrag an der Gemeindeversammlung vom 20. Oktober vergangenen Jahres, über Breiti, Eselacher, Leigrube, Bata-Areal und Fussballplatz Riburg nochmals zu diskutieren und der Bevölkerung «zu gegebener Zeit ein neues Paket» vorzulegen. «Genau das haben wir thematisiert», bestätigte Fredy Böni. Im Bata-Areal, dessen Kernbereich unter nationalem Denkmalschutz steht, soll es beispielsweise keine vierstöckige Randbebauung geben.
Die Verwaltung erarbeitete jüngst umfangreiche Dokumentationen, die auch an so genannten «runden Tischen» mit Parteienvertretern, Planungskommission, Natur- und Denkmalschutz sowie Grundeigentümern erörtert wurden und am heutigen Dienstagabend an einer letzten Runde festgezurrt werden sollen. «Für alle zusätzlichen Einzonungen sind die Groberschliessungen von der Gemeinde bereits erstellt und finanziert», betonte Fredy Böni.
Als Vorteile für die neue Ortsplanung nannte er «Raum für Leben, Natur und Arbeit» und markierte die Notwendigkeit: «Möhlin soll sich im Sinne einer Wohlfühlgemeinde weiterentwickeln können.» Gewerbe und Wohnen in Einklang bringen, aber auch industrielle Arbeitsplätze, gelten für ihn als politische Ziele, die mit der Revision «Nutzungsplanung» festgeklopft werden sollen.
An einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 22. September kann über die künftigen Ein- und Umzonungen separat für jedes vorgeschlagene Gebiet abgestimmt werden. Das wären total etwa sieben Hektare. «Die Bevölkerung entscheidet», so Gemeindeammann Böni.