Wenige Wochen vor den Wahlen wurde in Möhlin ein Flugblatt verteilt. Darauf rechnen die unbekannten Urheber mit dem abtretenden Gemeindeammann Fredy Böni ab. Dieser prüft rechtliche Schritte.
Gut zwei Wochen vor den Wahlen gibt es in Möhlin Aufruhr: Über das Wochenende wurde im Dorf ein Flugblatt verteilt. Der Inhalt: unschöne Worte an den abtretenden Gemeindeammann Fredy Böni. «Gott sei Dank: Böni ist weg!» steht in Grossbuchstaben darauf, darunter sind seine «Hinterlassenschaften» aufgelistet – unter anderem «Steuerhölle Möhlin» und «Betondorf Möhlin».
Das Flugblatt wurde anonym in Briefkästen verteilt, unterschrieben ist es nur mit einer Auswahl an Vornamen. Darunter auch «Robert». Im Dorf geht daher das Gerücht um, Robert Mahrer – bekannt als Kritiker des Gemeinderats und fleissiger Leserbriefschreiber – könnte hinter der Aktion stecken. Aber: «Ich habe damit nichts zu tun», sagt Mahrer auf Anfrage der AZ.
«Ich habe in den vergangenen Jahren oft Kritik angebracht, bin aber immer mit Namen dazu gestanden.»
Er fände es eher befremdlich, in dieser Form und zum jetzigen Zeitpunkt gegen Böni nachzutreten, so Mahrer.
Auch Fredy Böni selbst weiss nicht, wer hinter der Aktion steckt. «Ich bin grundsätzlich offen für Kritik – wenn ich darauf antworten kann», sagt er. «Inhaltlich ist das Flugblatt einfach falsch und gelogen.» Ziel des Flugblattes sei es aber offensichtlich gewesen, ihn zu verletzen. «Das schmerzt», sagt Böni, aber:
«Ich habe bereits auch viele positive und unterstützende Reaktionen erhalten.»
Ob das Flugblatt ein Nachspiel hat, ist noch offen. Böni prüft derzeit, ob er eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. Unabhängig davon sagt er: «Sollte dies der Ton sein, in dem in Möhlin künftig mit Politikern umgegangen wird, na dann gute Nacht.»