Auf Einladung der grenzüberschreitenden Laufenburger Kulturkommission «die brücke» gastierte die Gruppe «Mockemalör» in der Schüüre. Gespielt wurde von der Band alemannischer Elektro-Pop.
Den ungewöhnlichen Gruppennamen «Mockemalör» übersetzt die Band, die in der Laufenburger Schüüre auftrat, selbst mit «schönem Malheur». Doch ein Malheur ist es ganz gewiss nicht, dass sich die musikalisch professionell ausgebildeten Musiker, die Mezzosopranistin Magdalena Ganter, Simon Steger (Synthie-Bass-Keys), Schlagzeuger Martin Bach und Gitarrist Charis Karantzas zusammengefunden haben. Sie bereichern die Musikszene. Sie wollen keine ausgetretene Wege gehen, sondern die Tradition der Schwarzwälder Heimat verbinden mit elektronischer Moderne, Gegensätze und Widersprüche zum Ausdruck bringen, zeigen, wie belebend das sein kann.
Die Band zeigte, dass Mundart nicht automatisch Volksmusik sein muss. Sowohl in ihrem Vortrag als auch in ihren Liedern begeisterten «Mockemalör» mit erfrischender Natürlichkeit und temperamentvollem Charme. Die Formation verband leise, träumerische Erinnerungen mit sphärischen Synthesizern, rauschenden Bässen, rhythmisch klirrenden Gitarrenakkorden und wilden Percussion-Beats. Gekonnt wurde Elektro-Pop mit Indie-Elementen zusammengebracht. Alles aussergewöhnliche Klänge, die dennoch hervorragend zusammenpassten.
Magdalena Ganter erzählt in ihren Songs von einem alten Mann, dem es gar nicht mehr gut ging, wehmütig von «Min Ma», der nun fort ist, von einer fernen «Zitt», in der sie noch klein war, beschreibt das stumm gewordene Leben eines alten, bäuerlichen Paares. Die Sängerin machte Mut mit ihrem «Schloflied», brachte in ihre Darbietung immer auch ihr schauspielerisches Talent und ihre tänzerische Ausbildung ausdrucksstark ein.
Mit ihrer wunderbaren Liebeserklärung an den Schwarzwald nahm die Band auch das Publikum mit. Melodiös liess sie das Echo der Berge erklingen, bewegte sich mit ihren subtilen Songs wie selbstverständlich zwischen musikalischen Extremen. Sie war mal explodierender Vulkan, mal sanft meditativ, konnte jazzig sein und energiegeladen beim Rock 'n' Roll.
Das Publikum war begeistert, der Dialekt-Pop kam bestens an, sodass es auch nach der Zugabe hätte noch lange so weitergehen können.