Startseite
Aargau
Fricktal
In der neuen Ausstellung im Rheinfelder Hotel Eden sind Werke von Bildhauer Thomas Ruepp und Malerin Martina Thoma zu sehen.
Die mit Acrylfarben bemalten Figuren von Thomas Ruepp sind attraktive Hingucker in den Räumen des Hotels Eden in Rheinfelden. Dort ist bis am 15. Januar eine neue Ausstellung zu sehen. Aus Ahorn hat der Künstler diese originelle Damen-Parade gestaltet. Eckig und kantig in den Formen, expressiv und überspitzt dargestellt, haben die Frauenfiguren einen starken Ausdruck, Witz, Charme und Humor. «Biggi» lehnt lässig im Blumenkleid an einer Säule, eine Zigarette zwischen den Fingern. «Susanne» sitzt elegant im roten Kleid mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einem Stuhl, neben ihr auf dem Boden hocken zwei Hunde.
Der Bildhauer, der von Beruf Goldschmied mit eigenem Atelier in Sissach ist, geht immer mit der Kettensäge ans Werk. Nur selten verwendet er einen Stechbeitel, um Details wie einen Gürtel fein herauszuarbeiten. Gerade das Grobe, Rohe, Kantige, das durch das Heraussägen der Figuren mit der Kettensäge entsteht, reizt Thomas Ruepp. So sind Spuren des Arbeitsprozesses an den lebensgrossen Gestalten zu sehen, Kerben, Risse, Strukturen, dynamische Schnitte. Durch die eckigen Köpfe, die länglichen Körper, die farbige malerische Gestaltung der Kleidung und Haare wirken die Frauenfiguren pointiert getroffen im Ausdruck, in der Haltung, in der Pose. Die Damen sind wie Prototypen aus dem realen Leben gegriffen, nur eben humorvoll überzeichnet.
Ruepp benutzt gern Ahorn als Material, weil es in der natürlichen Holzfarbe der menschlichen Hautfarbe entgegenkommt. Meist geht er intuitiv, kraftvoll an die Skulpturen heran, nur ab und an arbeitet er mit Vorskizzen.
Fein, zart und vieldeutig sind die Bilder, die Martina Thoma zu dieser Kunstschau beisteuert. Die in Basel lebende Malerin geht voller Offenheit, Intuition und Sensibilität an ihre vielschichtigen Bildwelten heran. Dabei verwendet sie verschiedenste Medien wie Malerei, Zeichnung, Collage, Drucktechniken. Auch Texte und Worte arbeitet sie in die Mischtechniken hinein. Gern lässt sich Martina Thoma von den Farben leiten, beginnt frei und intuitiv, ohne spezielle Themenvorgabe. So entstehen vielgestaltige Bilder, die rätselhafte und geheimnisvolle Geschichten erzählen. Abstrakte Formen, gestische Linien, dynamische Tuschespuren finden sich in diesen Bildern ebenso wie angedeutete Figuren, Gesichter, Vögel, auch Motive aus religiösen Darstellungen. Ein Bild lässt an eine Landschaft denken. «Ich gehe über staubige Wiesen ins Feld», heisst es. Anderen Bildern hat die Malerin Titel wie «Dezemberblau», «Frauengeschichten» oder «Roten Faden» gegeben, doch der Betrachter kann vielerlei aus diesen assoziativen Arbeiten mit ihren fliessenden Formen und dynamischen Pinselbewegungen herauslesen.