In der Rheinfelder Klinik Schützen wurden Patienten positiv getestet. Die psychiatrische Klinik bleibt aber offen.
Die Coronawelle hat auch die Klinik Schützen in Rheinfelden erreicht. Im stationären Teil der Klinik sind insgesamt sechs Patienten positiv auf das Virus getestet worden. Sie sind allesamt im zur Klinik gehörenden Hotel Schiff untergebracht. Klinikdirektor und Chefarzt Hanspeter Flury bestätigt einen entsprechenden Bericht der «Basler Zeitung». «Eine Patientin musste vor einigen Tagen ins Spital verlegt werden, fünf weisen milde Symptome auf und werden in der Klinik – von anderen Patienten abgeschirmt – weiter behandelt. Eine Person konnte nach Hause in Selbst-Quarantäne entlassen werden», so Flury. Die behördlichen Vorgaben und Regularien bezüglich Patientenbetreuung würden strikt eingehalten, um Patienten wie Mitarbeitende bestmöglich zu schützen, sagt Flury.
Die Klinik Schützen ist eine Fachklinik für Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie. Hier werden unter anderem Patienten mit schweren Depressionen oder Angststörungen behandelt. Eine Schliessung der Klinik steht nicht zur Diskussion. Die Klinik Schützen trage auch jetzt zur Grundversorgung bei, sagt Flury. Dies «gemäss Vorgaben des Bundes und des Kantons Aargau, allerdings beschränkt auf dringende Versorgungsaufgaben». Mit der Zunahme der Coronainfektion in der Schweiz seien daher etliche Patienten, die entlassungsfähig gewesen seien, aus der Klinik nach Hause ausgetreten. Andere Patientinnen und Patienten seien aufgrund von schweren Ängsten oder Depressionen weiterhin auf die intensive Behandlung und Betreuung in der Klinik angewiesen, so Flury.
Trotz der zahlreichen coronabedingten Herausforderungen und Belastungen seien die meisten «recht gefasst und dankbar», die Behandlung weiterführen zu können. «Viele Menschen mit Angststörungen oder Depressionen benötigen auch oder gerade in dieser unsicheren Situation Behandlung und werden uns gerade jetzt für eine dringliche stationäre Behandlung zugewiesen», sagt Flury.
Generell sei die Krise für alle Menschen belastend und beängstigend, für Patientinnen und Patienten mit psychischen Leiden jedoch besonders. «Viele sind jetzt noch vermehrt auf Behandlung angewiesen, weil sie auf die Belastungen speziell betroffen und verängstigt reagieren», erklärt Flury. Vermehrt würden deshalb auch ambulant oder telefonisch Menschen beraten und behandelt.
Auch für die Mitarbeitenden sei die Situation anspruchsvoll und belastend. Sie werden laufend transparent durch die Klinikleitung informiert. Eine Herausforderung sei, dass mehrere positiv getestete Mitarbeitende und solche mit erhöhtem individuellem Risiko sich zu Hause in Quarantäne befänden. Es sei aber «viel Engagement und Solidarität seitens des Personals spürbar», sagt Flury. Unter anderem wurden etwa Teilzeitpensen erhöht. So gelinge es bisher gut, die Behandlungen zu gewährleisten.