Startseite
Aargau
Fricktal
Das Hallenbad in Sisseln profitiert von der Schliessung des Hallenbads in Kaiseraugst. Zuweilen gibt es Parkplatz-Engpässe.
Im Sommer 2018 startete das Hallenbad Sissila mit einem neuen Betriebskonzept. Mit höheren Eintrittspreisen und einer getrennten Nutzung des Hallenbades für Schulen, Vereine und der Öffentlichkeit wollte der Gemeinderat das jährliche Defizit von rund 300'000 Franken um 100'000 Franken senken.
Erste Zahlen zum Betriebsjahr 2019 kann der Gemeinderat zwar erst im Juni 2020 ausweisen, dennoch sei man mit dem neuen Konzept «auf einem guten Weg», sagt Gemeinderat Jean-Marc Rechsteiner. Unter anderem liege dies daran, dass die Schliessung des Hallenbads Liebrüti in Kaiseraugst Ende April 2019 positive Auswirkungen für das Hallenbad Sissila hatte. «Es gab einige Anfragen nach Wasserfläche aus dem unteren Fricktal», so Rechsteiner.
Erst kürzlich habe man eine Anfrage von einem Baby-Schwimmkurs erhalten, für den die Bad-Kommission nun einen Zeitraum sucht, in dem das Hallenbad von möglichst wenig Gästen genutzt wird. Denn für Rechsteiner ist klar: Je mehr dieser «Tot-Zeiten» an Vereine und Schwimmschulen vermietet werden können, desto geringer wird das Defizit.
Auswirkungen hat das neue Betriebskonzept auch auf die Schwimmschule der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) der Sektion Fricktal. Bot diese ihre Kurse vor dem Sommer 2018 noch an fünf Tagen in der Woche an, finden derzeit sechs Schwimmkurse an nur noch zwei Tagen statt.
Am Montag sind es derzeit 125 Schwimmschüler und am Freitag 127 Schwimmschüler, welche die Kurse im Hallenbad Sissila besuchen. «Zuweilen kommt es zu Engpässen in den Garderoben und zu Parkierungsproblemen, weil der Parkplatz zu klein ist», sagt Elisabeth Periclès, Leiterin der Schwimmschule.
Auch sie sagt, dass sich die Schliessung des Hallenbads Liebrüti in Sisseln bemerkbar mache. Das Parkierungsproblem ist dem Gemeinderat bewusst. «Wir werden im Zuge der Sanierung der Bodenacherstrasse den Parkplatz vergrössern», sagt Rechsteiner.
Nachteilig für die Wettkampfschwimmer der SLRG ist, dass diese mit der Einführung des neuen Betriebskonzepts weniger Wasserzeit erhalten. Waren die Trainingszeiten zuvor noch montags, mittwochs und samstags findet nun das Training nur noch am Montag und Freitag statt.
«Es gibt deswegen einige Wettkampfschwimmer, die privat zu den Zeiten, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, trainieren», sagt Martin Waldis, Präsident der SLRG Fricktal. Es habe daraufhin einige Badegäste gegeben, die sich über den Trainingsschwumm zu den öffentlichen Zeiten beschwert hätten.
Verboten ist dies jedoch nicht, weil jeder Badegast zu den öffentlichen Zeiten in dem Tempo schwimmen kann, in dem er möchte. «Wir haben dem Badpersonal die Anweisungen gegeben, dies den Badegästen zu erklären», sagt Rechsteiner, der nachschiebt, dass es bei der Einführung von neuen Regelungen immer eine kleine Eingewöhnungszeit brauche, bis alles reibungslos verläuft.
Einen dritten Trainingstag für die Wettkampfschwimmer zu beantragen, liegt derzeit für die SLRG Fricktal ausserhalb des Budgets. So beträgt die jährliche Mietpauschale des Vereins für das Hallenbad über 60000 Franken – vor 2018 waren es noch rund 23000 Franken.