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Kinder und Jugendliche sollen ihr Dorf mitgestalten dürfen. Dazu wurden im vergangenen Jahr mehrere Workshops und ein Mitwirkungsanlass durchgeführt. Jetzt werden die ersten daraus entstandenen Projekte umgesetzt. Unter anderem: ein Song samt Musikvideo.
Mucksmäuschenstill ist es an diesem Nachmittag im kleinen Kino des Jugendraums Magden. Ein Dutzend Kinder und Jugendliche sitzen da und blicken gebannt auf die weisse Wand, die hier als Leinwand fungiert. Nur das Rascheln von Chips-Tüten ist zu hören.
Dann erscheint ein Countdown auf der Wand, die Kinder zählen die letzten Sekunden runter – und das Video startet. Es ist die Premiere im kleinen Rahmen für den Song «Ich mag dich, Magden» samt Musikvideo.
Der Song ist eine kleine Liebeserklärung an Magden – aber er beinhaltet auch einige Wünsche und Ideen dazu, wie das Dorf noch besser werden könnte für Kinder und Jugendliche.
Entstanden ist der Song als eines der Projekte aus dem Aktionsplan der Gemeinde. Ende des vergangenen Jahres erhielt Magden den Entscheid, dass das Dorf mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) ausgezeichnet wird. Das Ziel, mit dem Label ausgezeichnet zu werden, verfolgt die Gemeinde bereits seit Frühjahr 2019.
Im vergangenen Jahr wurden verschiedene Workshops mit Kindern und Jugendlichen sowie der Jugendarbeit durchgeführt und ein Mitwirkungsanlass mit dem Gemeinderat und der Verwaltung durchgeführt. Daraus entstand der Aktionsplan. In den kommenden Wochen und Monaten sollen nun weiteren Projekte daraus angegangen werden.
Am 7. April etwa eröffnet im alten Forstwerkhof für rund einen Monat ein Pop-up-Spielplatz. Angedacht sind ausserdem ein Pumptrack sowie ein Street-Work-out-Park. Das Fest zur Übergabe des Labels musste wegen der anhaltenden Coronamassnahmen derweil auf nach den Sommerferien verschoben werden. Es soll nun am Samstag, 4. September stattfinden.
Das Label und die damit verbundenen Vorgaben – alle vier Jahre erfolgt eine Überprüfung der Zertifizierung durch Unicef – soll Magden langfristig einen Mehrwert bringen. «Wir möchten, dass Kinder und Jugendliche das Dorf mitgestalten können. Das soll sich in Magden institutionalisieren», sagt Carole Binder-Meury, für das Ressort Jugend zuständige Gemeinderätin. Und Julian Terzetti, Schulsozialarbeiter und Kinder- und Jugendbeauftrager der Gemeinde Magden, ergänzt:
«Die Wege sollen kürzer werden und die Partizipation von Kindern und Jugendlichen einfacher.»
Die Premiere des Songs jedenfalls war schon mal ein Erfolg. Die beteiligten Kinder waren begeistert: «Es hat viel Spass gemacht, mit einem richtigen Mikrofon zu singen», sagt etwa die elfjährige Leila. Ihre Kollegin Kim ergänzt: «Das Video ist toll geworden, mir gefällt einfach alles daran.»
Der Song «Ich mag dich, Magden» soll nur der Anfang sein. Vielleicht kommt dann irgendwann sogar ein «Ich mag dich jetzt sogar noch mehr, Magden» dazu.