Der Lichtkünstler Friedrich Wolff schäumt vor neuen Ideen: Jetzt hat er einen Stern aus ingesamt 60 Meter langen Lichtleisten geschaffen, der das historischen Gebäude schmückt, wo Kantons- und Regionalpolizei ihren Dienst versehen.
«Als Energiestadt denken wir immer ans Stromsparen», versichert Stadträtin Béa Bieber. Mit ihrer Bemerkung will sie keinesfalls in ein anderes Ressort eingreifen, denn sie ist für Kultur und Kunst zuständig.
«Die Arbeiten von Friedrich Wolff sind wirklich beeindruckend und faszinieredn», sagt sie bei feuchtkaltem Wetter in der Marktgasse. Exakt vor dem historischen Gebäude, wo Kantons- und Regionalpolizei ihren Dienst versehen. Oben vom Balkon aus strahlt ein neuer Stern in den noch jungen Abend. Das Besondere daran: Moderne LED-Lämpchen leuchten. Zusammengerechnet sind die Lichtleisten 60 Meter lang. Nicht nur elektrisch, sondern auch geometrisch ein Kunstwerk von Friedrich Wolff und seinen Mitarbeitenden.
Die Ideen gehen ihm nicht aus
An einer Kunstausstellung im Rheinfelder Parkhotel war Stadträtin Bieber kürzlich auf Wolffs Lichtinstallationen aufmerksam geworden. Er stammt aus Riehen, hat nach einem Schlaganfall ein Handicap und tankt neue Kraft im Parkresort. Die Ideen gehen ihm nicht aus, und so gründete er an der Salinenstrasse die Wolff Super Licht AG mit Arbeitsplätzen und Werkstatt für momentan sieben Leute, wo beispielsweise auch Lichtanlagen für therapeutische Zwecke entstehen.
«Dieser Stern mit der modernen LED-Technik verbraucht bei gleicher Lichtleistung 90 Prozent weniger Strom», verrät Friedrich Wolff. Dass er damit eine weitergehende Diskussion übers Energiesparen lanciert, steht ausser Frage. «Licht ist auch Kunst», attestiert Stadträtin Bieber und schliesst kontroverse Gespräche über die Weihnachtsbeleuchtung im Städtli nicht aus. Wolff erscheint es wichtig, die Bevölkerung bei einer eventuellen Neugestaltung einzubeziehen.
Er plädiert für eine «mässige Anpassung» des neuen Lichterschmucks und eine «stufenweise Einführung» der stromsparenden LED- Technik. «Das braucht Zeit, nur nichts überstürzen», lautet sein Rat.
«Sorgsame Konzeption»
Der Ingenieur empfiehlt eine «sorgsame Konzeption» der Weihnachtsbeleuchtung und wehrt sich gegen eine «Massenfabrikation». Dass Lichterketten auch anderweitig eingesetzt werden können, registriert Béa Bieber voller Interesse. Sie sitzt beispielsweise auch im Präsidium der Fasnachtsgesellschaft Rheinfelden (FGR).
Wolff nimmt ihr eine schnelle Beurteilung an diesem Abend ab: «Auch an Fasnacht können Lichterketten die Stadt schmücken.» Bieber bestätigt: «Die spontane Installation gibt uns sicherlich gute Denkanstösse.»