Fricktal
Laufenburg wehrt sich gegen die Schliessung des Kantonspolizei-Postens

8 der 17 Kantonspolizei-Posten im Aargau sollen geschlossen werden. Darunter jener in Laufenburg. Der Stadtrat will das nicht schlucken.

Thomas Wehrli
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Der Kantonspolizei-Posten von Laufenburg

Der Kantonspolizei-Posten von Laufenburg

Thomas Wehrli

Der Regierungsrat will die Kantonspolizei reorganisieren. Eine Massnahme dabei: Statt
17 Kapo-Posten soll es künftig nur noch deren 9 geben.

Vorgesehen ist, die Posten in Bad Zurzach, Klingnau, Laufenburg, Reinach, Spreitenbach und Schöftland zu schliessen.

Im Freiamt soll es statt drei Posten (Bremgarten, Muri und Wohlen) noch einen geben. Der Standort ist offen.

Die Pläne der Regierung kommen nicht überall gut an. Insbesondere im Zurzibiet, das beide Posten verlieren soll und danach keinen Kapo-Posten mehr hat, ist der Widerstand heftig. Aber auch in Laufenburg hält man wenig von der Ankündigung aus Aarau.

«Wir sind klar gegen eine Schliessung und werden das nicht einfach hinnehmen», sagt Stadtammann Herbert Weiss.

Er sieht die Laufenburger Position durch «mehrere Gemeinden» aus der Region gestärkt, die sich in der Anhörung ebenfalls dezidiert gegen eine Postenschliessung in Laufenburg ausgesprochen haben.

Für Weiss sprechen unter anderem die Grenzübergänge in Laufenburg gegen eine Schliessung. Eine Präsenz vor Ort sei wichtig, um schnell intervenieren zu können. Zumal: «Wird das Konzept so umgesetzt und werden auch die beiden Posten im Zurzibiet geschlossen, herrscht rheinaufwärts gähnende Leere.» Das wäre «keine gute Entwicklung».

In Laufenburg seien zudem das Bezirksgefängnis und das Bezirksgericht beheimatet. Auch deshalb sei ein Posten im Ort sinnvoll, so Weiss.

Er ist auch überzeugt, dass sich das neue Postennetz negativ auf die angepeilte Interventionszeit von 15 Minuten auswirken wird.

Im letzten Jahr trafen die Polizeipatrouillen in 83 Prozent der Fälle spätestens 15 Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort ein. «Mit weniger Polizeiposten wird diese Quote wohl sinken», befürchtet Weiss.

Ein Posten erhöhe auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung, sagt Weiss. «Das ist nicht zu unterschätzen.» Dass die effektive Sicherheit jedoch mehr von der Präsenz vor Ort abhängt denn von einem Posten, ist sich Weiss bewusst. Der Beteuerung der Regierung, dass die Präsenz mit der Reorganisation gar erhöht werde, mag er indes nicht so recht glauben.

Höhere Präsenz infrage gestellt

Auch Hansueli Bühler, Gemeindeammann von Stein und Präsident des Planungsverbandes Fricktal Regio, ist skeptisch. Er hält die Schliessung eines Postens zwar nicht Apriori für einen Nachteil, denn die Sicherheit sei keine Frage der Posten, sondern der Präsenz.

In der Anhörungsvorlage habe er aber «keinen Hinweis» darauf gefunden, dass die Präsenz mit der Reorganisation wirklich erhöht werde. Dies sei jedoch zentral. «Gerade entlang der Grenze», so Bühler.

Mit einer Postenschliessung in Laufenburg kann Bühler dann leben, wenn die Patrouillentätigkeit und damit die Sicherheit «klar erhöht» wird.

Anders als im Zurzibiet hat es im Fricktal auch ohne Laufenburg noch zwei Kapo-Posten, je einen in Frick und Rheinfelden.

Auch Herbert Weiss ist sich bewusst, dass es schwierig wird, den Posten in Laufenburg zu retten. «Je mehr Regionen sich gegen die Schliessungen wehren, desto grösser ist die Chance, sie zu verhindern.»

Die «geballte Kraft» der Regionen nennt es Weiss und diese werde es auch brauchen, um die spürbare Tendenz, die Randregionen zu schwächen, zu stoppen. «Alles zentralisieren zu wollen, ist für den Kanton der Regionen der falsche Weg.»