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Das Museum Schiff in Laufenburg verfügt über eine wertvolle Bilder- und Keramiksammlung. Bislang wurden die Kunstwerke verstreut im Museum gelagert. Jetzt bekommen sie endlich ein richtiges Archiv: Der Museumsverein kann die Zivilschutzanlage in Rheinsulz nutzen.
Die Freude ist Hannes Burger anzusehen, wie er den Schlüssel zur Zivilschutzanlage in Rheinsulz dreht, die Türe öffnet und den Raum betritt. Kühl ist es im Inneren, die Luft trocken – und genau das freut Burger, den
Präsidenten des Museumsvereins Laufenburg. Denn in der
Zivilschutzanlage wird künftig das Archiv des Museums Schiff untergebracht sein.
Bislang lagern die rund 2000 Objekte im Museum selber. Die Lagerbedingungen seien dort «suboptimal», sagt Hannes Burger. Vor allem für die zum Teil wertvollen Bilder – alles Unikate. Rund 500 Gemälde besitzt das Museum. Dazu kommen viele Fotos und rund 300 Keramikstücke, unter anderem von Hans Lifka.
Im Museum seien «die Trouvaillen», wie Burger die Museumsstücke gerne nennt, im ganzen Haus verstreut. «Das ist unbefriedigend.» Immer-
hin: Lange lagerten sämtliche Museumsschätze im Dachgeschoss. «Bei einem Brand oder einem Wassereinbruch wären sie zerstört worden», sagt Burger. Er mag sich das gar nicht ausmalen. Als dann die «Taverne Schiff», die im gleichen Gebäude im Parterre untergebracht war, den Betrieb einstellte, zügelte Burger einen Teil des Archivs ins Erdgeschoss sowie in andere Etagen. Aber eben:
«Auch hier sind die Lagerbedingungen nicht optimal.»
Burger, für den das Museum längst zur Herzensangelegenheit geworden ist, schaute sich deshalb schon länger nach einer Zivilschutzanlage um. Als er dann hörte, dass jene in Rheinsulz eventuell frei wird, setzte er sich sofort mit der Zivilschutzorganisation Oberes Fricktal und dem Kanton in
Verbindung. Er bekam grünes Licht, ebenso von der Gemeinde. Der Deal ist, dass ein grosser Raum frei bleibt – für den Worst Case, «der hoffentlich nie eintreten wird», sagt Burger.
Im Herbst 2020 konnte der Museumsverein die Zivilschutzanlage dann übernehmen. Seither laufen die Vorbereitungsarbeiten für das Zügeln. Als Erstes mussten die drei Archivierungsanlagen installiert werden, die der Verein gebraucht übernehmen konnte. «Ein Glücksfall», weiss Burger. Die Bodenplatten für die drei Kompaktanlagen legte ein Spezialist, den restlichen Aufbau erledigten die Vereinsmitglieder.
Zudem mussten Gestelle angefertigt werden, an denen die Bilder aufgehängt werden können. «So können sie endlich richtig gelagert werden», sagt Burger. Die Gestelle hat die Schnetzler Metallbau AG angefertigt. «Gelungen», findet Burger.
Nun geht es ans Zügeln der Gegenstände. Burger hofft, hierbei auf die Hilfe des Zivilschutzes und des Kulturgüterschutzes zählen zu können. Eine Anfrage für einen Übungseinsatz läuft.
Bis Ende Jahr sollen die Gemälde und Keramikgegenstände an ihrem neuen Platz sein; die Fotos bleiben im Museum. Danach wird sich Kuratorin Ariane Dannacher daranmachen, das Archiv einzurichten – und vor allem auch zu inventarisieren. Denn Burger weiss:
«Ein gutes Inventar ist die halbe Miete.»