Drei Wochen vor der entscheidenden Gemeindeversammlung steht die Modernisierung des Museums Schiff im Fokus einer Infoveranstaltung. Die Referenten erläuterten dabei die Details des Projekts und erhalten vor allem Lob. Breite Kritik am millionenteuren Vorhaben bleibt weiterhin aus.
An der Orientierungsveranstaltung zur geplanten Modernisierung des Museum Schiff am Dienstagabend in der Stadthalle blieb die Kontroverse über Sinn und Zweck des Vorhabens aus. Die wenigen Kritiken und Anregungen bezogen sich auf die Wärmeversorgung, die Betriebskosten und die Synergien mit anderen musealen oder touristischen Einrichtungen in Laufenburg – waren aber nicht existenzieller Natur.
Bernhard Weiss äusserte Zweifel an den von Einwohner- und Ortsbürgergemeinde zu finanzierenden Jahresbeiträgen an die Betriebskosten des Museums von je 20'000 Franken für zehn Jahre. «Ich glaube nicht, dass das funktionieren kann», sagte Weiss. Hannes Burger, Präsident des Museumsvereins, entgegnete:
«Das Museum Schiff hat vor 40 Jahren den Auftrag bekommen, das kulturelle Gut von Laufenburg zu pflegen.»
Deshalb sei die geplante Modernisierung des in die Jahre gekommenen Museums «ein Auftrag für die Stadt und nicht für uns allein».
Zu Patrick Bernharts Frage nach der Energieversorgung des Museums sagte Projektleiter Jo Schnetzler: «Es gibt keine Alternative zur Fernwärme.» Wobei Stadtammann Herbert Weiss darauf hinwies, dass es an der nächsten Gemeindeversammlung in einem weiteren Traktandum um einen 1,8 Millionen Franken hohen Kredit für den Wärmeverbund gehe. «Falls keine Zustimmung erfolgt, haben wir ein terminliches Problem», so Weiss. Bedeutet:
«Kommt es zu keiner Erweiterung des Wärmeverbundes, muss sich das Museum eine andere Heizungsart suchen.»
Die derzeit hohen Stromtarife würden dem Museumsteam Sorgen bereiten, sagte Jo Schnetzler, «da sind wir auch überrascht worden». Andererseits rechne er im Budget ab 2026 mit einer «Beruhigung des Strommarktes».
Anderes Thema: Regula Laux stellte mit Blick auf das Rehmann-Museum zur Debatte, ob Laufenburg das Potenzial für zwei Museen habe. «Würde es nicht Sinn machen, Synergien zu schaffen?», fragte sie. Und: «Wieso macht man nicht eine Fusion, ein Dach über alle Einrichtungen?» Antwort Hannes Burger: «Wir arbeiten mit anderen Museen zusammen, aber eine finanzielle Zusammenlegung sehe ich nicht. Das Museum Schiff ist selbstständig.»
Apropos Synergien: Eine Frage nach der Integration des Tourismusbüros in das Museum Schiff befürwortete Konzeptplaner Fabian Furter: «Es wäre ein guter Beitrag zur Verbesserung der Professionalisierung.» Aber, so Jo Schnetzler: «Der Stadtrat hat anders entschieden, weil er den jetzigen Standort des Tourismusbüros als besser erachtet.»
Laut Architekt Roland Lenzin betragen die Baukosten rund 4,3 Millionen Franken. Der höchste finanzielle Beitrag soll vom Swisslos-Fonds kommen: 1,63 Millionen Franken sollen fliessen, aber die Entscheidung vom Regierungsrat steht noch aus. Vorgesehen sind zudem Beiträge unter anderem der Denkmalpflege (250’000 Franken), der Stadt Laufenburg-Baden (150’000 Franken) sowie von Firmen, Stiftungen und Privatpersonen.
Knapp drei Wochen vor den Einwohner- und Ortsbürgerversammlungen, an denen Einmalbeiträge an das Modernisierungsprojekt Museum Schiff in Höhe von 500'000 Franken (Einwohnergemeinde) und 850'000 Franken (Ortsbürgergemeinde) zur Genehmigung vorgelegt werden, herrschte am Dienstag weitgehend Übereinstimmung: Die Modernisierung des Museums sei nötig und richtig, hiess es.
«Wir möchten Laufenburg als Ausflugsziel stärken», erklärte Fabian Furter. Dafür soll das Museum «ein Lern- und Identifikationsort werden». Hans Ryser attestierte dem Projektteam «ausgezeichnete Arbeit» und hielt fest: «Das ist ein tolles Projekt. Ich hoffe, dass es zu Stande kommt.» Jo Schnetzler stellte klar: «Es gibt keine Alternative zu dem Projekt.» Schliesslich Hannes Burger: «Jetzt schaffen wir vorwärts.»