Laufenburg
Am Tresen wird gelesen: Blutrünstige Thriller aus der Region und Tipps von Literaturkennern

Der Anlass «Lesen am Tresen» in der Laufenburger «Kultschüür» brachte eine Buchbloggerin, einen Literaturvermittler, eine Autorin und einen Autoren an einen Tisch – oder eben: an den Tresen. Dort wurde vor allem über ein Thema gesprochen, natürlich: Bücher. Wobei die Zuhörerinnen und Zuhörer auch in den Genuss einer exklusiven Vorschau kamen.

Andrea Worthmann
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Sprachen über regionale, nationale und internationale Literatur: (v.l.) Anja Berger, Annette König, Urs Heinz Aerni und Martin Willi.

Sprachen über regionale, nationale und internationale Literatur: (v.l.) Anja Berger, Annette König, Urs Heinz Aerni und Martin Willi.

Andrea Worthmann / Aargauer Zeitung

Schon vor mehr als zwei Jahren war es geplant, nun konnte es endlich stattfinden: Die Veranstaltung «Lesen am Tresen» in der «Kultschüür» in Laufenburg. Moderiert wurde der Event vom Literaturvermittler und Kulturjournalisten Urs Heinz Aerni, der sich die bekannte Buchbloggerin von SRF, Annette König, an die Seite holte.

Unterhaltsam ging es los, indem Aerni die Literaturkritikerin fragte, ob sie Freunde in Schriftstellerkreisen hat und ob diese dann nicht ständig ihre Meinung zu ihren Werken hören wollen? Nein, sie pflege keine Freundschaften zu Autoren, sagte König scherzhaft und erklärte, dass sie eigentlich mit ihrer Arbeit die Lust am Lesen fördern möchte.

Buchtipps von der Kritikerin

Dafür brachte sie auch ein paar Bücher mit, die sie dem Publikum vorstellen und schmackhaft machen wollte. König ist etwa begeistert von Doris Dörries neuem Roman «Die Heldin reist», in dem Dörrie von drei Reisen berichtet und ihre Erfahrungen von unterwegs, besonders als Frau, mit den Leserinnen und Lesern teilt. Ein Roman sei es allerdings nicht, so König.

Ein Roman aber ist «Tell» von Joachim B. Schmidt, in dem die Schweizer Nationalsaga neu interpretiert wird. König spricht von einer spannenden Geschichte mit Humor, die sie so nicht erwartet hätte. Leserinnen und Leser – insbesondere auch jüngeren Alters – dürfen sich ausserdem auf einen Showdown freuen.

Gesprächsstoff beim Fondue-Essen

Zwischen den Buchvorstellungen gibt es immer mal wieder lustige Anekdoten und kurze Auszüge aus ausgesuchten Büchern Aernis. Er habe einen guten Tipp, «wenn Sie mit Freunden lustlos im Fondue herumrühren und Ihnen der Gesprächsstoff ausgeht», so der 60-Jährige. Er versprach: Mit den kleinen Gedichten des deutschen Komikers Heinz Erhardt werde der Gesellschaft ganz bestimmt nicht langweilig.

Ein weiterer Programmpunkt bei «Lesen am Tresen» ist eine Lesung aus aktuellen Werken. Eingeladen ist an diesem Abend die Baslerin Anja Berger. Sie hat inzwischen sechs Romane geschrieben und las aus ihrem Krimi «Der Menschenpräparator» vor.

Der Name verrät es bereits: Menschen werden gehäutet und im Umfeld der Basler Fasnacht versteckt. Spannend und blutrünstig soll es sein und die Autorin sagt:

«Irgendeiner muss doch sterben.»

In den Romanen von Anja Berger passiert das meist schon ganz zu Beginn der Geschichte.

Martin Willi schreibt einen neuen Roman

Einen weiteren, jedoch noch nicht erschienenen Kriminalroman hat der Laufenburger Autor Martin Willi in Arbeit und lässt das Publikum eine erste Kostprobe daraus hören. Wieder dabei: Seine Ermittlerin Petra Neuhaus, die bereits in seinen ersten beiden Romanen den Verbrechen auf der Spur ist. Er habe einen grösseren Bezug zu Frauen gibt Willi zu und sagt:

«Ich kenne meine Kommissarin in- und auswendig.»

Nach weiteren Buchvorstellungen und Gesprächen rund um die Welt der Literatur ging die Veranstaltung nach guten 75 Minuten zu Ende.