Nach zwei Jahren Pandemiepause kann am 19. Juni beim 17. grenzüberschreitenden Velo-Event in die Pedale getreten werden. Neben Freude herrscht aber auch Sorge vor. Denn finanziell wird das Risiko immer grösser. Mehr denn je hofft der Veranstalter darauf, dass die bis zu 30’000 erwarteten Teilnehmenden freiwillig zur Deckung der Kosten beitragen. Aber geht die Rechnung auf?
Wenn es während der zwei Jahre Pandemie einen Trend gegeben hat, dann den zum Velo/E-Bike-Fahren. Wenn jetzt also der Slow-up Hochrhein – wegen Corona machte er zwei Jahre hintereinander Pause – am 19. Juni zurückkehrt, könnte es voll werden auf den beidseits für Autos und Lastwagen gesperrten Strassen zwischen Stein–Bad Säckingen und den beiden Laufenburg. Den Veranstalter, den Verein Slow-up Hochrhein, dürfte es freuen.
Mit dem Trend zum Zweirad und einem gewissen Nachholbedarf als Rückenwind rechnet der Verein für die 17. Auflage auch mit bis zu 30’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Geschäftsführer Wendel Hilti sagt:
«Die Leute haben das wirklich vermisst. Wir freuen uns sehr, dass wir 2022 wieder am Start sind.»
Nach zwei Jahren Zwangspause ist der Slow-up zurück. Aber dass er 2022 stattfinden kann, war für den Verein definitiv erst Ende März klar. So stand längst nicht so viel Zeit zur Vorbereitung zur Verfügung wie sonst. Knackpunkte waren: Sind die bisherigen Sponsoren wieder mit dabei? Können die Vereine die Festwirtschaften entlang der Strecke wieder stemmen? Die Vereine sind wieder mit am Start. Aber Slow-up-Präsident Gerhard Zumsteg sagt:
«Leider nimmt die Zahl der Sponsoren ab. Es wird immer schwieriger, das finanziell noch zu bewältigen.»
So ist ein Aspekt des Slow-ups Hochrhein Chance und Krux zugleich: dass er grenzüberschreitend stattfindet. Denn so haben Sponsorinnen und Sponsoren auch immer eine Hälfte der Aufmerksamkeit für sich – für so manche vor generell angespannter Konjunktur ein K.-o.-Kriterium.
Der Slow-up-Verein hält zwar weiterhin an der kostenlosen Teilnahme fest, baut aber darauf, dass sich die Velofahrerinnen und -fahrer finanziell freiwillig beteiligen, indem sie für fünf Franken Vignetten in Form von Armbändchen kaufen. Diese sollen entlang der Strecke wie auch an den Festplätzen beidseits des Rheins verkauft werden.
Vignetten wurden auch schon beim Slow-up 2018 und 2019 verkauft. Aber in beiden Jahren kauften diese nur je rund zehn Prozent der Teilnehmenden. Dass es 2022 mehr werden, hofft der Verein. Hilti sagt:
«Wir setzen darauf, dass sich die Leute vom Gratis-Denken verabschieden. Fünf Franken tun ja auch nicht weh.»
Der finanzielle und organisatorische Aufwand werde immer grösser. Allein zur Sicherung der 32 Kilometer langen Strecke brauche es 250 Helferinnen und Helfer. «Wir müssen auf immer mehr Profis zurückgreifen, die Geld kosten. Ehrenamtliche stehen immer weniger zur Verfügung», erklärt Zumsteg.
Der Slow-up ist zurück, kollidiert bei der 17. Auflage aber mit der aktuellen Sperrung der Kaistenbergstrasse. Um Frick und Kaisten am Sonntag, 19. Juni, nicht gänzlich vom Autoverkehr abzuhängen, öffnet der Kanton die Kaistenbergstrasse für diesen Tag temporär.