Kunsthandwerk
«Wir waren überwältigt davon, wie viele Leute kreativ sind»: Rheinfelden lädt zum ersten Kreativmarkt – einem der grössten der Region

Die Idee stammt aus der Zeit von vor der Pandemie – mit der Umsetzung mussten Flo Schreiber und Daniel Kummli sich deshalb gedulden: Nun aber findet am Wochenende der erste Kreativmarkt in Rheinfelden statt. Und statt der ursprünglich geplanten 30 bis 40 Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker stellen deren 90 aus. Es ist damit einer der grössten Kunsthandwerkermärkte in der Nordwestschweiz.

Nadine Böni
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Flo Schreiber (Foto) und sein Partner Daniel Kummli organisieren am Wochenende vom 30. April und 1. Mai den ersten Kreativmarkt in Rheinfelden.

Flo Schreiber (Foto) und sein Partner Daniel Kummli organisieren am Wochenende vom 30. April und 1. Mai den ersten Kreativmarkt in Rheinfelden.

Nadine Böni/Aargauer Zeitung

Es war im Herbst 2019, in einer Zeit, als Corona noch nur ein Bier war. Da kam Flo Schreiber und Partner Daniel Kummli die Idee, in Rheinfelden einen Markt für Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker auf die Beine zu stellen. Die beiden waren regelmässig selbst mit einem Stand auf Märkten präsent, boten dort ihre Werke an: beispielsweise Deko-Gegenstände aus Metall in Kombination mit sogenanntem Fusingglas.

«Wir fanden, dass es so einen Markt für kreative Köpfe auch in Rheinfelden braucht», sagt Schreiber. Wie viele kreative Köpfe es in der Region tatsächlich gibt, überraschte die beiden dann ordentlich. Auf eine unverbindliche Umfrage in einem Kunsthandwerkforum erhielten die beiden innert weniger Wochen über 350 Rückmeldungen. Schreiber sagt mit einem Lachen:

«Das hätten wir so nie erwartet. Wir waren absolut überwältigt davon, wie viele Leute kreativ tätig sind – und anfangs fast ein wenig überfordert.»

Schreiber und Kummli hatten sich vorgestellt, mit 20 oder 30, vielleicht 40 Ausstellerinnen und Ausstellern zu starten. Den Plan aber warfen sie angesichts des grossen Interesses rasch über den Haufen, vergrösserten stattdessen die Ausstellungsfläche in der Kurbrunnenanlage.

Die ganze Kurbrunnenanlage wird zum Ausstellungsraum

Statt nur im Musiksaal werden nun auch im Foyer, in der Trinkhalle und im Aussenbereich Marktstände aufgestellt. Über 90 Ausstellerinnen und Aussteller werden ihre Werke präsentieren. «Das alles war nur dank der grossen Unterstützung durch die Stadt, Tourismus Rheinfelden und das Kulturbüro möglich. Ihnen sind wir sehr dankbar», sagt Schreiber.

Gleichzeitig mit dem Kreativmarkt findet in der Rheinfelder Altstadt das «Frühlingserwachen» des Gewerbevereins Pro Altstadt statt. Die Terminkollision wurde dabei bewusst und in Absprache mit den Organisatoren von Pro Altstadt gewählt: «Wir erhoffen uns für beide Anlässe eine Win-win-Situation», sagt Schreiber.

Die meisten Aussteller kommen aus der Region

Die allermeisten der Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker am Kreativmarkt stammen aus der näheren Umgebung. Um eine zusätzliche Portion an Vielfalt auf den Markt zu bringen, kommen einzelne auch von weiter her, etwa aus St.Gallen, dem Tessin oder der Westschweiz.

Angeboten wird alles: Getöpfertes, Gemaltes, Fusingglas, Metalldeko, Senfe, Öle, Schmuck, Taschen, Keramik, Schokolade, Bonbons, Seifen oder Kinderkleider. Eines haben alle Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker gemeinsam, wie Schreiber betont:

«Verkauft wird nur, was in Handarbeit selbst gefertigt wurde. Das war unser wichtigstes Kriterium.»

Flo Schreiber und Daniel Kummli sind froh, dass es nach den beiden Coronajahren nun endlich klappt mit dem Kreativmarkt, sie ihre Planungen endlich in die Realität umsetzen können.

Dabei denken sie auch an die Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker: «Sie haben zwei schwierige Jahre hinter sich, in denen kaum Märkte oder Ausstellungen stattfanden. Entsprechend freuen auch sie sich auf den Kreativmarkt», so Schreiber.