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Während sich abzeichnet, dass zwei Gewerbevereine im Oberen Fricktal fusionieren werden, bleibt die Frage, was mit den anderen drei kleinen Vereinen geschieht.
Im kommenden Frühling werden sich die Mitglieder des Gewerbevereins Oberes Fricktal (GOF) entscheiden müssen. Wollen sie mit dem Gewerbe Region Frick fusionieren? Da der Verein kaum mehr eigenständig funktionieren kann, ist die Fusion mehr als wahrscheinlich (wir berichteten).
Demnach wird es ab dem Frühling 2014 im oberen Fricktal nur noch vier Gewerbevereine geben: das Gewerbe Region Frick, das Gewerbe Region Laufenburg, das Gewerbe Gansingen-Mettauertal-Schwaderloch (GMS) und den Gewerbeverein Staffeleggtal.
Dabei wird das Gewerbe Region Frick nach der Fusion mit dem GOF (Bözen, Effingen, Elfingen, Gallenkirch, Hornussen, Linn, Oberbözberg, Unterbözberg, Zeihen) einen grossen Teil des oberen Fricktals abdecken. Die restlichen Vereine teilen sich das Gewerbe in den verbleibenden Gemeinden durch drei. Werden sie sich mit der eher kleinen Zahl an Mitgliedern über Wasser halten können?
Klein bedeutet flexibel
«Ja», ist René Weiss vom Gewerbe Regio Laufenburg überzeugt. «Wir sind ein eigenständiger Verein und haben damit bis jetzt keine Probleme.» Für ihn als Vereinspräsident sei eine Fusion kein Thema. Schwierigkeit mit einer zu kleinen Zahl an Mitglieder habe man nicht und auch für den Vorstand können immer genug Leute gefunden werden. Weiss sagt: «Als kleiner Verein sind wir flexibel und können schnell reagieren.» Diese Vorzüge schätze er.
Auch beim Gewerbe Gansingen-Mettauertal-Schwaderloch tönt es ähnlich. «Was die Fusion der zwei Gewerbevereine für uns bedeutet? Nichts. Wir wollen selbstständig bleiben», so der Vizepräsident Martin Bühler. Im Verein seien 70 Mitglieder und alle Jahre kommen laut Bühler auch wieder neue dazu. Die vier bis fünf Veranstaltungen, die das GMS pro Jahr organisiere, seien zudem immer gut besucht.
Bessere Chance mit Fusion
Der Aargauische Gewerbeverband ist die Dachorganisation aller Gewerbevereine im Kanton. Als Geschäftsleiter kennt Herbert Scholl die Probleme der kleinen Vereine. Obwohl sich das GMS und das Gewerbe Regio Laufenburg selbstsicher geben, eine Zukunft für kleine Gewerbevereine sieht Scholl in den Fusionen. «Unser Vorstand rät kleinen Vereinen, sich regional zusammenzuschliessen. Wir sind der Meinung, dass sie nur so die Chance haben, zu überleben.»
Er räumt aber ein, dass er begreifen könne, dass die Vereine unabhängig bleiben wollen. Scholl sagt, mit den Gewerbevereinen laufe es ähnlich wie mit den Gemeinden: «Eine Fusion ist zwar manchmal emotional schwierig, kann aber vieles vereinfachen.»