In der Gemeinde rauchte der Kohlenmeiler das erste Mal im Herbst 2012. Eine Dekade danach soll die Erinnerung an das alte Handwerk wiederkommen – in Form eines zweiten Köhlerfests im September. Jetzt haben die Initianten die ersten konkreten Schritte eingeleitet.
Exakt zehn Jahre ist es her, seit der Kohlenmeiler in Kaisten letztmals rauchte. Nun soll es im September zu einer Neuauflage des Köhlerfests kommen. OK-Präsident Andreas Gertiser erzählt, wie es dazu kam. Bei der Generalversammlung der Guggemusig Prototype beim Forsthaus Äsple hätten sie in Erinnerungen an die Premiere 2012 geschwelgt – und spontan habe jemand in die Runde geworfen: «Warum machen wir das nicht noch einmal?»
Danach sei alles ganz schnell gegangen. Gertiser erinnert sich:
«Die Idee war geboren und schon zwei Stunden später hatten wir die Prototype mit im Boot.»
Es sei den Initianten aber bewusst gewesen: Alleine können wir einen solchen Event nicht stemmen. «So haben wir uns auf die Suche nach weiteren OK-Mitgliedern gemacht. Es lag nahe, dass wir das im Umkreis der Fasnachtsvereine tun», sagt Gertiser. Fündig wurden sie bei den Chaischter Haldejoggeli.
So gehören dem neunköpfigen OK Guggenmusikerinnen und Guggenmusiker, Fasnächtlerinnen und Fasnächtler an, aber auch Gemeindeförster Roman Gisin und Köhlerin Doris Wicki.
Eventköhlerin Doris Wicki aus Entlebuch (LU) war schon bei der Premiere 2012 für den Kohlenmeiler zuständig. 2022 wird sie es mit Heidi Moy wieder sein. Das erste Köhlerfest 2012 hatte sich der damalige Kaister Förster Ernst Furler zum Abschied in den Ruhestand gewünscht.
Jetzt kommt es also zurück – und muss mit der öffentlichen Auflage des Veranstaltungsgesuchs auf der Gemeindekanzlei seit 1. März eine erste Hürde nehmen. Rund ums Forstgelände Äsple, dem Festplatz, werden mit Baumhaus – darin wird Wicki in den zwei Festwochen wohnen – sowie Tribüne, Zelt, Parkplatz und Kohlenmeiler temporäre Bauten und Anlagen errichtet.
Das ist der Verordnung zum Waldgesetz des Kantons nach bewilligungspflichtig. «Aber wir rechnen mit keinen Einwendungen», sagt Gertiser. Und schiebt nach:
«Wir gehen vielmehr davon aus, dass der Anlass eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung hat.»
Dem OK liege am Herzen, das alte Handwerk der Holzköhlerei lebendig werden zu lassen. Es sei selbstverständlich, zur Natur vor, während und nach dem Fest Sorge zu tragen.
Vom 9. bis 24. September soll der zweite Kaister Köhlerevent dauern – viel Zeit für eine grosse Bandbreite an Events, auf dass es ein rau(s)chendes Fest werde. Was im Detail an Anlässen geplant ist, steht laut Gertiser noch nicht fest. Er sagt:
«Die Veranstaltungen sollen ein möglichst breites Publikum ansprechen. Auch sollen alte Handwerke gezeigt werden.»
Auch die Gemeinde Kaisten wird sich mit Veranstaltungen beteiligen. Judith Berger, die stellvertretende Gemeindeschreiberin, sagt: «Die Gemeinde Kaisten unterstützt die Idee eines zweiten Köhlerfests.»