Die Gemeinde Kaiseraugst will vorwärtsmachen bei der Umrüstung auf erneuerbare Energien: Mit einem Förderkonzept unterstützt sie unter anderem Hausbesitzerinnen und -besitzer, die Öl-, Gas- oder Elektroheizungen ersetzen. Vorausgesetzt, die Gemeindeversammlung genehmigt den entsprechenden Millionenkredit.
Der Kaiseraugster Gemeinderat setzt um, was er sich vorgenommen hat: Gleich zwei Kreditanträge an der kommenden Gemeindeversammlung vom Mittwoch, 15. Juni, zielen darauf ab, erneuerbare Wärme und Energie zu fördern. Die entsprechenden Projekte hatte Gemeindepräsidentin Françoise Moser bereits bei der Vorstellung ihrer Legislaturziele im Frühjahr erwähnt. Nun ist klar, wie diese konkret aussehen.
Da ist zum einen ein Förderkonzept für erneuerbare Energien und Fotovoltaikanlagen. Davon können jene Hausbesitzerinnen und -besitzer profitieren, die ihre Öl-, Gas- oder Elektroheizung durch erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung ersetzen.
Die Förderung lehnt sich dabei an die bestehende Förderung von Bund und Kanton an: Die Gemeinde verdoppelt die jeweiligen Beiträge aus der eigenen Kasse.
In Kaiseraugst gibt es heute gut 450 Öl- oder Gasheizungen, bei deren Ersatz durch erneuerbare Energien ein Förderbeitrag möglich würde. Ziel sei es, die Mehrkosten für Private bei der Umrüstung «wirksam zu reduzieren», sagt Moser. Sie ist überzeugt:
«Damit wird ein wesentliches Hemmnis zumindest teilweise aufgehoben.»
Auch Mieterinnen und Mieter oder Besitzer von Liegenschaften, die ans Fernwärmenetz angeschlossen sind, können vom neuen Förderkonzept profitieren: Bestandteil davon ist neben den Förderbeiträgen nämlich auch die Aufhebung der Konzessionsabgabe für die Fernwärme.
Apropos Fernwärme: Darum geht es beim zweiten Kreditantrag in Höhe von 720'000 Franken. Damit soll das Dorfzentrum mit Fernwärme erschlossen werden. «In diesem Gebiet ist der Einsatz von Wärmepumpen aufgrund von Lärmemissionen, engen Platzverhältnissen oder dem Ortsbildschutz schwierig bis unmöglich», sagt Moser.
Auch das Gemeindehaus, das Schulhaus und die Turnhalle sollen ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Der Kredit ist ein Einmalbetrag an den Energieversorger AEW für den Bau der Leitung vom Buchenweg via Dorfstrasse zum Schulhaus Dorf mit zusätzlichen Ästen in die Allmendgasse, Kirchgasse und Kastellstrasse. Moser sagt:
«Damit haben auch die Einwohnerinnen und Einwohner im Dorf die realistische Möglichkeit für eine erneuerbare Wärmeversorgung.»
Die Fernwärmeleitung ins Dorf wird voraussichtlich 2024 in Betrieb gehen. Das Förderkonzept soll schon per 1. Januar 2023 in Kraft treten. Für die ersten vier Jahre beantragt der Gemeinderat einen Kredit in Höhe von 1,18 Millionen Franken.
Weiter kann die Behörde an der Gmeind einen positiven Abschluss präsentieren: Die Erfolgsrechnung der Einwohnergemeinde schliesst bei einem Steuerfuss von 65 Prozent mit einem Ertragsüberschuss von gut drei Millionen Franken ab. Budgetiert war ein Minus von knapp 300'000 Franken.
Der bessere Abschluss ist vor allem auf höhere Steuererträge bei den natürlichen Personen sowie den Quellensteuern sowie tiefere Ausgaben zurückzuführen. «Es war ein gutes Jahr. Die Gemeinde ist finanziell gesund und wir schauen positiv in die Zukunft», sagt Moser.