Den Organisatoren des Jazz-Fäschts in Stein gelang es, die rund 600 Plätze bietende Halle im Sportcenter Bustelbach zu füllen. Bewährt hat sich auch diesmal wieder die Mischung aus Amateuren und Profis, denn es gab eine hochkarätige Besetzung.
Werner Nussbaum aus Frick, musikalischer Leiter im fünfköpfigen Organisationskomitee der Jazzfreunde Stein, konnte zufrieden sein mit dem Erfolg der musikalischen Veranstaltung.
Das Entree im festlich dekorierten und mit Kerzenlicht illuminierten Saal begleiteten die Freaktal Singers, 2008 als Projektchor des Fricktalischen Sängerbundes gegründet. Als die Jazzfans längst Platz genommen hatten, übernahmen die Steppin Stompers, Musiker aus dem Baselbiet, die ihr Metier – spritzigen Dixieland-Jazz – beherrschen. Kein Wunder, stehen sie doch schon seit mehr als 40 Jahren gemeinsam auf der Bühne. In Stein sangen sie am Freitag «Buona sera Señorita» und «I want to go home» von den Beach Boys. Doch nach rund einer Stunde variationsreichem Spiel liess das Publikum die Musiker nicht gleich nach Hause gehen, sondern verlangte eine Zugabe: «Everybody wants icecream».
Von Freaktal Singers bis Zick Sisters
Während die Freaktal Singers und die Steppin Stompers erstmals auf der Bühne des Sportcenters Bustelbach standen, war es für die Zick Sisters das zweite Mal. 2009 kam ihr Einstand so gut an, dass der musikalische Leiter Werner Nussbaum das Trio aus Bayern noch einmal engagierte. Moderatorin Sandra-Stella Triebel kündigte Steffi Denk, Petra Beck und Lucy Frank an, die eine Symbiose aus Spitzengesang und Humor bieten – augenzwinkernd, facettenreich und energiegeladen. Für Lacher sorgten nicht nur ihre Versuche in Schweizer Mundart. Auch als Steffi Denk in tiefstes Bayerisch verfiel, stiess das auf Begeisterung. Höhepunkt der Show war aber der Moment, an dem die Sängerin eigens in die Knie ging, um in die Rolle eines Säuglings zu schlüpfen und den Babysitter-Boogie anzustimmen – mit Petra Beck und Lucy Frank.
Internationale Profi-Formation
So viel Körpereinsatz kam an, auch bei den Musikern des Echoes of Swing Orchestra, einer achtköpfigen internationalen Formation von Profis. Diese für das Jazz-Fäscht in Stein engagiert zu haben, darauf war Werner Nussbaum besonders stolz. Passen sie doch mit ihrer Reminiszenz an Jazz- und Swinggrössen wie Benny Goodman und Teddy Wilson gut ins Konzept. Die Anlehnung an Jazz-Grössen der 1930er- und 1940er-Jahre führt zu keiner simplen Nachahmung. Wenn diese Band, bereichert durch Sängerin Shaunette Hildabrand, spielt, sind die Interpretationen kreativ und unabhängig.