Laufenburg
Historisches Bild: Als die Sole mit dem Fuhrwerk kam

Eine Luftaufnahme aus dem Fundus der ETH Zürich zeigt die beiden Laufenburg am 5. September 1949.

Martin Blümcke
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Die beiden Laufenburg in einer Luftaufnahme von 1949. In der Schweizer Altstadt (links) ist unter anderem in der Mitte als dunkler «Kanal» die Marktgasse zu erkennen, die damalige Einkaufsstrasse.

Die beiden Laufenburg in einer Luftaufnahme von 1949. In der Schweizer Altstadt (links) ist unter anderem in der Mitte als dunkler «Kanal» die Marktgasse zu erkennen, die damalige Einkaufsstrasse.

Werner Friedli/ETH-Bildarchiv

Eine Luftaufnahme aus dem Fundus der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich zeigt, wie die beiden Laufenburg vor fast 60 Jahren ausgehen haben. Der Fotograf heisst Werner Friedli und ist am 5. September 1949 im Tiefflug über den Ort geflogen, der wenig später mit dem Motto «Zwei Länder – eine Stadt» auf sich und seine Schönheit aufmerksam machte.

In der Schweizer Altstadt ist in der Mitte als dunkler «Kanal» die Marktgasse zu erkennen, die damalige Einkaufsstrasse. Links oben der mehrgeschossige Turm samt spanischer Haube der Kirche St. Johann der Täufer und der spätgotische Chor des im Inneren barocken Gotteshauses.

Erinnerung ans Kloster

Rechts von der Kirche am Rhein das Solebad, ein Grandhotel mit Bademöglichkeit. Die Sole musste mit Pferdefuhrwerken aus dem schweizerischen Rheinfelden herbeigeholt werden. 1873/74 erbaut, erlebte dieses Hotel gute und schlechte Zeiten. Nach knapp 100 Jahren war Schluss, der Komplex wurde im Sommer 1972 gesprengt. Dort entstand der «Rote Löwe».

Ganz links unten das frühere Kapuzinerkloster. Vorne die Klosterkirche, dahinter die Klausur für ungefähr zehn Pater und Brüder. Im Juni 1652 war der Grundstein dafür gelegt worden. Im Oktober 1796 verwüsteten Truppen der französischen Revolutionsarmee das Innere völlig. Der Bau blieb stehen und wurde 1905 zu einem Krankenhaus umfunktioniert. Nachdem man daneben das jetzige Spital errichtet hatte, wurde 1985 das Kloster mit Erlaubnis der Kantonalen Denkmalpflege abgerissen. Nur noch der Name Klostermatte hält die Erinnerung wach.

Links vom Kirchturm ist auf dem Schlossberg zwischen den Baumwipfeln der Bergfried nur schwach ausgeleuchtet. Es ist der Hauptturm der Burg, die nach 1200 die Grafen von Habsburg aufrichten liessen, die Gründer der Stadt Laufenburg beiderseits des Rheins und die Erbauer der ersten Brücke über den Laufen.

Die Anfänge der Bergstadt

Rechts des Rheins die Häuserfronten und die Dachlandschaft des badischen Laufenburg. Ganz vorne der Block des Rathauses, 1811 an und um das Waldtor gebaut. Weiter oben die Heilig-Geist-Kirche. Dann das Schlössle der Madame Codman, die Ventilatorenfabrik Meierling und – recht dunkel – das Anwesen der Arche. Weiter links Kirchenschiff und Turm der evangelischen Versöhnungskirche und das Gasthaus Krone, später «Bückle» genannt. Rechts oben erkennt man rund um den Wasserturm eine Häuserreihe. Es sind die Anfänge der Bergstadt, finanziert vom Badischen Heimstättenwerk. Die elegante, doppelbögige Laufenbrücke, 1911 von Robert Maillart erbaut, verbindet die zwei Länder und die zwei Stadthälften. Seit dem 17. Dezember 2004 fahren keine Autos mehr über die «Laufenbrücke», seitdem wird sie noch einzig von Fussgängern und Radfahrern genutzt.