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Das Fricker Traditions-Restaurant wird auf den «letzten Zacken» fertig – am Sonntag ist die Eröffnung.
Am Freitagnachmittag gleicht der «Rebstock» einer Baustelle. Wände werden gestrichen, Holzdielen verlegt, Schrauben gesetzt. Die Bohrer und Hämmer der Handwerker dröhnen. Die Sirene des Brandalarms heult. Ein Techniker gibt dem Servicepersonal einen Einblick in die Bedienung des elektronischen Kassensystems. Inmitten dieser Hektik befindet sich der neue «Rebstock»-Wirt Samet Rustemi, der gerade seinem Koch die Funktionen der neuen Teigmaschine zeigt, die kürzlich für rund 13'000 Franken aus Italien eingetroffen ist. Dann wird Rustemi von einem Elektriker gerufen, der wissen will, wie er den Speisekartenkasten montieren soll.
Rustemi findet einen ruhigen Moment, setzt sich, atmet einmal tief durch und sagt: «Ich bin angespannt. In meinem Kopf hat es die letzten Nächte gerattert. Ich stand die letzten Tage immer früh im Restaurant, um auf die pünktliche Eröffnung hinzuarbeiten.» Trotz der Anspannung hat er durch die Gewissheit und die Vorfreude darauf, dass er am Sonntag um 9 Uhr das Fricker Traditions-Restaurant nach 46 Monaten wiedereröffnen kann, ein Grinsen im Gesicht.
«Ich freue mich wahnsinnig auf die neue Herausforderung», sagt Rustemi, für den klar ist, dass es am Anfang darum geht, dass sich das achtköpfige Gastro-Team aufeinander einspielt, Abläufe automatisiert werden und die vier Angestellten, die in der Küche stehen, sich schnell an den neuen Geräten zurechtfinden. «Vieles muss noch kurzzeitig vor der Eröffnung am Sonntag getestet werden. So zum Beispiel der Induktionsherd mit 16 Platten, der erst kürzlich angeschlossen wurde», sagt Rustemi.
Lange war ungewiss, ob Rustemi zum abgemachten Datum Pizza, Pasta und gut bürgerliche Küche kredenzen kann. Dies hat nicht nur Rustemi, sondern auch die Gemeinde, die den «Rebstock» für 1,65 Millionen Franken gekauft hat, unter Druck gesetzt, wie Gemeindeschreiber Michael Widmer erklärt: «Die Gemeinde hat einen Mietvertrag mit Mietbeginn am 1. Oktober abgeschlossen. Rustemi hat seinen bisherigen Betrieb vor einem Monat aufgegeben und musste sich auf den vereinbarten Termin verlassen können.»
Doch wieso müssen in den letzten Tagen noch so viele Arbeiten erledigt werden? Dies liegt unter anderem daran, dass bei den Bauarbeiten verschiedene Überraschungen aufgetreten sind. So mussten beispielsweise die Lüftungs- und Brandmeldeanlage sowie Wasser- und Stromleitungen im Aussenbereich ersetzt und eine Bruchsteinmauer geöffnet und getrocknet werden. «Man kann sagen, dass der ‹Rebstock› auf den letzten Zacken fertig werden wird», sagt Widmer.
Die Gemeinde ist sich sicher, dass Rustemi aufgrund seiner «Gastfreundschaft und der Bekanntheit in der Region» den «Rebstock» auf die Erfolgsspur bringen wird. «Ich bin zuversichtlich, dass das renovierte Lokal unter der Führung von Rustemi gut bei den Gästen ankommen wird», sagt Widmer.
Davon geht auch Rustemi aus. «Einerseits hoffe ich, dass viele meiner Gäste aus dem ‹Hirschen› in den ‹Rebstock› kommen. Andererseits will ich natürlich möglichst viele Gäste dazugewinnen.» Einen Vorteil sieht Rustemi gegenüber dem «Hirschen» im Saal des «Rebstocks». Diesen möchte er möglichst oft mit Veranstaltungen und Feiern füllen. Daneben wird Rustemi Pizza und Pasta auch nach Hause liefern.
Am Sonntag wird es ab 9 Uhr im Rebstock losgehen. «Wir bereiten ein grosses Buffet vor. Zur Eröffnung wird es auch ein Glas Sekt geben», sagt Rustemi, der für den Mittag bereits viele Reservierungen entgegennehmen konnte. Bis dahin müssen jedoch noch die Teller gewaschen, das Besteck poliert, die Tische aufgestellt und hergerichtet werden. «Da müssen wir jetzt noch einmal alle zusammen richtig Gas geben», sagt Rustemi.
Der Rebstock wird ausser Dienstag täglich von 9 bis 14 und von 17 bis 23 Uhr geöffnet sein. «Ein Tag Ruhe in der Woche, um sich zu erholen, muss sein», sagt Rustemi mit einem Grinsen.