Grenzregion
Noch gehört die Fridolinsbrücke den Autolenkern – aber nicht mehr lange

Bislang hatten Stein und Bad Säckingen bei ihrem Projekt grenzüberschreitende Veloroute nur die Holzbrücke im Blick. Doch jetzt rückt bei den Verantwortlichen beiderseits des Rheins immer mehr die Fridolinsbrücke in den Fokus. Sie versprechen sich viel davon.

Hans Christof Wagner
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Die nach dem heiligen Fridolin benannte Brücke zwischen Stein und Bad Säckingen soll saniert und für den Veloverkehr umgebaut werden.

Die nach dem heiligen Fridolin benannte Brücke zwischen Stein und Bad Säckingen soll saniert und für den Veloverkehr umgebaut werden.

Bild: Nadine Böni
(8. März 2019)

Das Projekt grenzüberschreitende Veloroute zwischen Stein und Bad Säckingen mit der Fridolinsbrücke als Bindeglied nimmt Fahrt auf. Alexander Guhl, Bürgermeister von Bad Säckingen, berichtete jetzt, dass der Stadt die entsprechende Zusage vorliege. Guhl hat die Nachricht bei einem Besuch von Bärbel Schäfer, der Vertreterin des Landes Baden-Württemberg, überbracht.

Strassenverbindungen durch den Veloverkehr entlasten

Diese ist diese Woche zu Gast in der Versammlung des Regionalverbands Hochrhein/Bodensee in Bad Säckingen gewesen. Fragen des grenzüberschreitenden Verkehrs waren dabei einer der Schwerpunkte. Schäfer soll nach Informationen aus Teilnehmerkreisen die Kunde positiv gestimmt haben. Sei es ihr doch ein Anliegen, die zwischen Südbaden und dem Fricktal oft verstopften Strassenverbindungen durch den Veloverkehr zu entlasten.

Auch auf Schweizer Seite wird das Vorhaben konkreter. Roland Gröflin, Leiter des Bereichs Bau und Planung der Gemeinde Stein, sagt:

«Vergangene Woche fand unter Leitung der Abteilung Tiefbau im Kanton diesbezüglich eine Koordinationssitzung statt.»

Projektleiter Erhard Wyss vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau konkretisiert:

«Die Sitzung hatte zum Ziel, die Verkehrsführung des Langsamverkehrs auf der Fridolinsbrücke im Bereich der Zollanlage und am Knoten Schaffhauserstrasse zu klären.»

Vorgesehen sei, den Fuss- und Veloverkehr beidseitig auf kombinierten Velo- und Gehweg-Flächen richtungsgetrennt zu führen. «So muss die Brücke auch nicht verbreitert werden», erklärt Wyss.

Durch Vorbehalte in Stein geriet die Fridolinsbrücke in den Blick

Die 1979 eröffnete Fridolinsbrücke hätte vergangenes Jahr saniert werden sollen. Doch der Start der Arbeiten wurde auf 2022 verschoben, weil die Idee entstanden war, im Zuge der Sanierung auch den Veloverkehr zu berücksichtigen. Ursprünglich sollte die grenzüberschreitende Veloroute eigentlich auf die schon dem Langsamverkehr vorbehaltene Holzbrücke beschränkt bleiben. Doch nachdem in Stein Vorbehalte gegen das Projekt laut geworden waren, kam als Ergänzung eine zweite Route ins Spiel – in Stein verlaufend über die Zürcher- und Schaffhauserstrasse, teilweise schon mit Velostreifen versehen, und mit der Fridolinsbrücke als Verbindung über den Rhein. Diese Trasse soll wohl vor allem den schnelleren E-Bikes vorbehalten sein.

Deutschland beteiligt sich zur Hälfte an den Kosten

Die Fridolinsbrücke hat Deutschland in den Jahren 1977 bis 1979 gemeinsam mit dem Kanton Aargau errichtet. Daher gilt, was Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg, ankündigt: «Die Bundesrepublik beteiligt sich über den bestehenden Staatsvertrag mit 50 Prozent an den Sanierungs- und Umbaukosten der Brücke und damit auch an den Kosten für den Veloweg auf deutscher Seite entlang der B518.»