Badische Nachbarschaft
Gloria-Theater Bad Säckingen mit Digitalprojektor als Kino gerettet

Am Ende stand das Vorhaben auf der Kippe, doch seit dem ersten Weihnachtsfeiertag steht fest: Bad Säckingen wird sein Kino behalten. Das Gloria-Theater, wo seit Jahrzehnten auch immer viele Fricktaler ins Kino gehen, ist gerettet.

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Einer der beiden alten Kinoprojektoren im Bad Säckinger Gloria-Theater, wo jetzt auch die digitale Filvorführung Einzug halten kann. – Foto: gts

Einer der beiden alten Kinoprojektoren im Bad Säckinger Gloria-Theater, wo jetzt auch die digitale Filvorführung Einzug halten kann. – Foto: gts

Kino hat in Bad Säckingen ein lange Tradition. Mit dem Gloria-Theater hielten 1959 die bewegten Bilder in der Stadt Einzug. Schon ganze Generationen von Fricktaler Kinogängern, vor allem aus Stein, Sisseln, Mumpf und Münchwilen, sahen dort von «Winnetou» über «Schulmädchen-Report» bis «Indiana Jones» alles, was das Filmprogramm zu bieten hat.

Kino, Konzerte und Musicals

Die Kino-Ära schien in den vergangenen beiden Jahren zu Ende zu gehen, doch der neue Betreiber des denkmalgeschützten Gloria-Theaters, die Firma Hochrhein Musicals, hatte in ihrem Konzept neben Musicals und Konzerten auch ausdrücklich dem Kino einen Platz gegeben.

Viermal im Jahr Kinofilme

Viermal im Jahr werden im «Gloria» Kinofilme gezeigt. Und zwar jeweils eine Woche lang. Im Herbst, Winter und Frühling im Gloria-Theater, im Sommer unter freiem Himmel im malerischen Schlosspark. Unterstützung gibt es bei allen Vorführungen vom Verein Förderfreunde Gloria-Theater.

Nachdem im Laufe des Jahres klar wurde, dass es die neuen Kinofilme ab 2014 fast ausschliesslich nur noch in digitaler Form geben würde, suchten die Förderfreunde Gloria-Theater, die Betreiber des Gloria-Theaters und die Stadt Bad Säckingen gemeinsam nach einer Lösung, die neue kostspielige Technologie für das Haus zu etablieren. Ein wichtiger Baustein im Finanzierungskonzept war ein Landeszuschuss, der an die Gesamtzuschauerzahlen der letzten drei Jahre gekoppelt war. Am 25. Dezember nun wurde die geforderte Zahl erreicht und somit der Weg zur Neuanschaffung frei gemacht.

«Wir sind überglücklich», freut sich Gerd Lay, der Vorsitzende der Förderfreunde Gloria-Theater, die mit 15 000 Euro aus der Vereinskasse den neuen Digital-Projektor mitfinanzieren. «Uns ging es immer darum, das ‹Gloria› als Ganzes zu erhalten und da gehört das Kino einfach dazu. Das ist jetzt langfristig gelungen».

Auch die beiden Geschäftsführer der Betreiberfirma des Gloria-Theaters, Jochen Frank Schmidt und Alexander Dieterle, fieberten bis zum Schluss mit. «Viele sind am Ende nicht wegen des Films gekommen, sondern weil sie das Kino erhalten wollten. Das zeigt einmal mehr, mit welchen Emotionen dieses Haus in der Stadt verankert ist,» freut sich Intendant Jochen Frank Schmidt.

Der neue Projektor soll nun gleich Anfang des Jahres bestellt werden. Mitte Januar ist die Premiere geplant. Wie oft pro Woche dann gespielt wird, steht noch nicht fest. Klar ist aber, dass es nach 54 Jahren Kino im Gloria-Theater noch viele weitere geben wird. (az)