Gemeindeversammlungen
Gleich 13 Steuerfüsse verabschiedet: So haben die Gemeinden im Fricktal entschieden

Gleich 13 Gemeindeversammlungen fanden am Freitag im Fricktal statt. Überall stand dabei die Festsetzung des Steuerfusses auf der Traktandenliste. Zudem wurden mehrere langjährige Ammänner verabschiedet.

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Erhobene Hände signalisierten am Freitag in 13 Gemeinden Zustimmung oder Ablehnung zu Sachgeschäften.

Erhobene Hände signalisierten am Freitag in 13 Gemeinden Zustimmung oder Ablehnung zu Sachgeschäften.

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Zeihen: Kindergarten wird projektiert

Lange zu reden gab an der Gemeindeversammlung in Zeihen der Projektierungskredit für den Neubau eines Kindergartens. Die Mehrheit fand den Kredit zu hoch und bewilligte schliesslich einen Projektierungskredit von 144 000 Franken. Weiter werden die Natriumdampflampen der Strassenbeleuchtung durch LED-Leuchten ersetzt. Hierfür genehmigte der Souverän einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 300 000 Franken. Ebenso wurde ein Verpflichtungskredit in der Höhe vom 158 000 Franken für Entwässerungsmassnahmen an der Kanalisation bewilligt. An der Versammlung nahmen 90 der 782 Stimmberechtigten teil. (AZ)

Herznach: Steuerfuss auf 116 Prozent gesenkt

An der Gemeindeversammlung in Herznach vom Freitag ging es unter anderem um den neuen Steuerfuss. Der Gemeinderat beantragte, diesen von bisher 119 auf neu 116 Prozent zu senken. Dies als Ausgleich für den um drei Prozentpunkte steigenden Steuersatz des Kantons. Die Belastung für den einzelnen Steuerzahler bleibt damit gleich. Die 69 anwesenden Stimmberechtigten genehmigten das Budget mit dem neuen Steuerfuss. Es weist einen Ertragsüberschuss von fast 100 000 Franken aus. Auch die anderen Traktanden – etwa das Reglement über die Gemeindebeiträge an die familienexterne Kinderbetreuung und die Anpassung des Personalreglements der Gemeinde – wurden ebenfalls angenommen. (az)

Frick: Nein zur Zwidellen und Steuerfusserhöhung

An der Gemeindeversammlung in Frick nahmen 374 von 3351 Stimmberechtigten teil. Mit grosser Mehrheit lehnten sie die vom Gemeinderat beantrage Steuerfusserhöhung von 99 auf 102 Prozent ab. Ebenso abgelehnt wurde der Kredit für die Planung der Erneuerung der Quartier-Erschliessung Zwidellen in der Höhe von 249 000 Franken. Hingegen genehmigt wurde ein Kredit in der Höhe von rund 2,3 Millionen Franken für den Ausbau der Ackerstrasse und die Erschliessung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau. Auch der Kredit in der Höhe von 650 000 Franken für die Planung der Sanierung des Freizeitzentrums Vitamare wurde angenommen. Zustimmung fand zudem das neue Entschädigungsreglement des Gemeinderates mit der Erhöhung des Stundenansatzes von 43.60 Franken auf 60 Franken. (AZ)

Hellikon: Turnhalle kann saniert werden

Ein grosser Brocken stand an der Gemeindeversammlung in Hellikon auf der Traktandenliste. Es galt, über einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 1,53 Millionen Franken für die Sanierung der Turnhalle und der bestehenden Heizinstallationen abzustimmen. Die 58 der anwesenden 613 Stimmberechtigten folgten dem Antrag des Gemeinderats und sprachenden den Kredit. Auch den übrigen Traktanden stimmten die Helliker zu. Einzig die Revision des Reglements über die Abfallbewirtschaftung, sprich das geplante Entsorgungskonzept für Astmaterial und Gartenabfälle inklusive deren Finanzierung führte zu Diskussionen. Letztlich wurde jedoch auch dieses Geschäft knapp mit 30 Ja-Stimmen genehmigt. (AZ)

Oeschgen: Ringschluss wird ausgebaut

Der Gemeinderat von Oeschgen beantragte einen Verpflichtungskredit in Höhe von 140 000 Franken für den Ausbau eines Wasserringschlusses zwischen der Hofmatt und der Wolfgartenstrasse. An der Gemeindeversammlung vom Freitag – 54 der 682 Stimmberechtigten waren anwesend – genehmigte der Souverän den Antrag. Mit dem Ringschluss wird dafür gesorgt, dass der erforderliche Druck und die Mindestlöschwassermenge an allen Hydranten erreicht wird.
Ebenso wurden die Erhöhung der Entschädigung des Gemeinderats und das neue Friedhof- und Bestattungsreglement vom Souverän bewilligt. (AZ)

Schwaderloch: Oberstufe Aaretal abgelehnt

Intensiv und ausführlich wurde an der Gemeindeversammlung der Beitritt zum neuen Gemeindeverband Oberstufe Aaretal (OSA) diskutiert. Aus der Gemeindeversammlung wurde ein Rückweisungsantrag gestellt, der angenommen wurde. Die übrigen Traktanden wurden genehmigt. Nachdem die Schwaderlocher Stimmberechtigten vor einem halben Jahr die Neugestaltung und Neueinrichtung des Friedhofs noch zurückgewiesen hatten, sagten sie nun Ja zu einem redimensionierten Projekt. Statt 369 000 Franken beantragte der Gemeinderat nun nur noch 290 000 Franken. Ebenso Ja sagten sie zum Steuerfuss von 123 Prozent. Von den 431 Stimmberechtigten waren 59 an der Gemeindeversammlung anwesend. (AZ)

Zuzgen: Kredite genehmigt

Zwei grosse Kredite standen auf der Traktandenliste der Zuzger Gemeindeversammlung von Freitagabend: 410 000 Franken für den Kauf einer Parzelle mit Wohn- und Ökonomiegebäude sowie 400 000 Franken für die Erschliessung des Gebiets «hintere Leigraben». Die 80 anwesenden von insgesamt 642 Stimmberechtigten genehmigten beide Geschäfte. Auch dem Budget 2018 mit einem Steuerfuss von 119 Prozent wurde zugestimmt. Damit wird der vorgeschlagene Steuerfussabtausch mit dem Kanton vorgenommen.
Dann war es soweit: Der langjährige Gemeindeammann Heinz Kim – er wurde 2001 gewählt – beendete seine letzte Gemeindeversammlung. Von den anwesenden Stimmberechtigten und den Gemeinderatskollegen wurden er und Vizeammann Alois Büchler mit Präsenten und grossem Applaus verabschiedet. (az)

Münchwilen: Applaus für Schürch

Für Willy Schürch war es ein spezieller Moment: Am Freitagabend trat er zum letzten Mal als Ammann von Münchwilen an einer Gemeindeversammlung auf – und das nach fünf Amtsperioden. Die Versammlung dankte dem Polit-Urgestein mit grossem Applaus für dessen Einsatz zum Wohle der Gemeinde. Bevor es aber soweit war, galt es für die 91 anwesenden von insgesamt 564 Stimmberechtigten, über die Traktanden zu entscheiden. Sie erhöhten dabei den Zusatzkredit für den Anbau des Kindergartens um 15 000 auf 165 000 Franken, um einen Zaun zu ermöglichen. Die Festlegung der Gemeinderatsentschädigungen für die Amtsperiode 2018/21 und das Budget 2018 mit einem Steuerfuss von neu 103 Prozent (bisher 106) hiessen die Anwesenden gut. Die Gemeinde nimmt somit den Steuerfussabgleich mit dem Kanton vor. (az)

Schupfart: Gemeinde kann Land verkaufen

Die Gemeinde Schupfart kann den baufähigen Teil des gemeindeeigenen Grundstücks am Lettenweg für 470 000 Franken verkaufen. 64 der 585 Stimmberechtigten nahmen an der Gemeindeversammlung teil und hiessen den Landverkauf gut. Käufer ist das Konsortium P. Güntert AG, Mumpf, und Beck Holzbau & Architektur, Schupfart, das der einzige Teilnehmer am Investorenwettbewerb der Gemeinde war. Weiter genehmigte der Souverän auch das Budget mit einem Steuerfuss von 116 Prozent. Schupfart nimmt damit den Steuerfussabtausch mit dem Kanton vor. Der Gemeindesteuersatz sinkt um drei Prozentpunkte, während der Kantonssteuersatz um drei Prozentpunkte steigt. (AZ)

Ueken: Strassensanierung wurde abgelehnt

An der Gemeindeversammlung von Freitag lehnte der Souverän den Kreditantrag über 135 000 Franken für die Belagsanierung zweier Kantonsstrassen auf einer Gesamtlänge von 480 Metern ab. Alle anderen Traktanden wie die Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung, die revidierten Satzungen des Gemeindeverbandes Bezirk Laufenburg sowie das das Reglement für familienergänzende Kinderbetreuung, wodurch mit jährlichen Kosten von 10 000 Franken zu rechnen ist, wurden genehmigt. Das Budget 2018 mit einem Steuerfuss von 125 Prozent wurde ebenfalls genehmigt. Die Gemeinde nimmt damit den Steuerfussabtausch mit dem Kanton von drei Prozentpunkten nicht vor. (az)

Wölflinswil: Steuerfuss erhöht

Am Ende wurde es noch einmal emotional: Die Wölflinswiler Gemeindeversammlung nahm am Freitag Abschied vom langjährigen Gemeindeammann Köbi Brem. Er hatte sich entschlossen, nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung zu stehen. Brem hatte in den letzten 14 Jahren die Geschicke der Gemeinde mitgeleitet, zuerst als Gemeinderat, dann während acht Jahren als Ammann. Ebenfalls verabschiedet wurde der langjährige Gemeinderat Viktor Reimann.

Zuvor hatten die 95 Anwesenden von insgesamt 755 Stimmberechtigten den traktandierten Geschäften zugestimmt. Darunter dem Budget 2018 mit einer Erhöhung des Steuerfusses auf 125 Prozent. Der Gemeinderat begründete diesen Schritt damit, dass es nur so möglich sei, «die finanzielle Lage der Gmeinde etwas zu stabilisieren». (az)

Gipf-Oberfrick: Steuerfusserhöhung abgelehnt

Der Gemeinderat beantragte eine Steuerfusserhöhung von 3 Prozent. Der Grund dafür lag in erster Linie bei der Neuordnung des Finanzausgleichs. Gipf-Oberfrick wird dabei mit Mehrkosten von jährlich rund 225‘000 Franken belastet. Ohne die beantragte Steuerfusserhöhung müssten bestehende Leistungen abgebaut werden, begründete der Gemeinderat seinen Antrag. Mehrere Votanten sprachen sich für eine Beibehaltung des Steuerfusses aus. Dafür wurden verschiedene Gründe genannt: Die geringe Verschuldung, der hohe Steuerertrag pro Kopf und die Verpflichtung an den Gemeinderat, mit dem Verzicht auf die Erhöhung sparsamer mit den Mitteln umzugehen. In der Abstimmung sprach sich eine Mehrheit von 129 Stimmberechtigten gegen eine Erhöhung des Steuerfusses aus. Das Budget 2018 wurde mit einem Steuerfuss von 99 Prozent und damit einem Aufwandüberschuss von knapp 200'000 Franken verabschiedet. (az)