Kaiseraugst
Gemeinde nervt sich über Vandalen und Littering: «So kann es nicht weitergehen»

In der Liebrüti-Siedlung kommt es vermehrt zu Littering, Lärm und Vandalenakten. Jetzt will die Gemeinde durchgreifen.

Nadine Böni
Drucken
Ein Foto von Anfang Juni zeigt einen Fall von Littering in der Liebrüti.

Ein Foto von Anfang Juni zeigt einen Fall von Littering in der Liebrüti.

Facebook/zvg

Es sind deutliche Worte, welche die Gemeinde Kaiseraugst in ihren wöchentlichen Publikationen wählt: «Der Gemeinderat duldet diesen Zustand nicht», heisst es da etwa. Gemeint ist der Zustand im Quartier Liebrüti. Dort sei es «mit der wärmeren Witterung wieder vermehrt zu Lärm-, Vandalismus- und Litteringproblemen» gekommen, sagt Markus Zumbach, Vizepräsident der Gemeinde und zuständig für das Ressort Sicherheit.

Betroffen sind Schul- und Sportanlagen, Spielplätze und andere öffentliche Plätze. Hinzu kämen Saubannerzüge durch das Quartier. «Es kam mehrmals zu Sachbeschädigungen», sagt Zumbach. So wurden kürzlich etwa entlang der Giebenacherstrasse Plakate runtergerissen und Schilder zerstört. Mehrmals mussten Werkhofmitarbeitende in der Liebrüti aufräumen und putzen. Auch Anwohner hätten sich vermehrt bei der Gemeinde über nächtlichen Lärm und Littering beklagt. Für den Vizepräsidenten ist deshalb klar: So kann es nicht weitergehen. Er findet ebenfalls deutliche Worte: «Es handelt sich hier nicht um einen Einzelfall, und es kann auch nicht mehr als Nachtbubenstreich abgetan werden. Das Verhalten dieser Gruppierungen ist rücksichtslos.»

Der Gemeinderat habe daher die Regionalpolizei und die in der Liebrüti im Einsatz stehende Sicherheitsfirma für die Situation sensibilisiert. Es sollen vermehrt Kontrollen stattfinden – mit dem Ziel, die Täterschaft nach Möglichkeit auf frischer Tat zu ertappen. «Es ist unser Ziel, dass wir diese Personen zur Rechenschaft ziehen können», sagt Zumbach und richtet auch einen Aufruf an die Bevölkerung, ebenfalls entsprechende Beobachtungen zu melden.

Bussen verteilt

Bei der Regionalpolizei Unteres Fricktal ist das Problem bekannt. Bereits in vergangenen Jahren sei es im Quartier zu Vorfällen gekommen, sagt Chef Hansueli Loosli. Am Wochenende ist daher immer eine Patrouille des Sicherheitsdienstes im Einsatz. «Werden Problempersonen angetroffen, wird die Regionalpolizei aufgeboten», so Loosli. In der Regel würden Bussen wegen Nachtruhestörung, Unfug oder Littering ausgesprochen. Warum gerade der Abfall nicht in die vielen Abfalleimer entsorgt würde, sei «nicht nachvollziehbar», sagt auch Loosli. Für ihn hat die unschöne Geschichte allerdings zwei Seiten: «Es gibt zwei Faktoren, die das Zusammenleben auf engem Raum wesentlich erleichtern – Rücksicht und Toleranz. Gewissen Jugendlichen fehlt das Erste, gewissen Anwohnern das Zweite», gibt Loosli zu bedenken.