Wölflinswil/Oberhof
Geisszucht, Turnen, Reiten: Dorfchronik gibt Einblick in besondere Hobbys der Bewohner

In der 49.Ausgabe der Dorfchronik werden Bewohner mit besonderen Hobbys vorgestellt. Die fast 50-jährige Tradition wird durch die engagierte Zusammenarbeit des Teams ermöglicht.

Ingrid Arndt
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Nach intensiver Arbeit freut sich die Kulturkommission, die 49. Ausgabe der Dorfchronik in den Händen zu halten. Ingrid Arndt

Nach intensiver Arbeit freut sich die Kulturkommission, die 49. Ausgabe der Dorfchronik in den Händen zu halten. Ingrid Arndt

Frisch und ganz auf der Höhe der Zeit mit einem veränderten Layout präsentiert sich die 49. Ausgabe der Dorfchronik Wölflinswil/Oberhof. Farbenfroh das Deckblatt, dreispaltig die Texte und alles in gestraffter Form. Übersichtlich sind alle Informationen über Kindergarten, Schule, Vereine, Kirche, Pfarrei und über junge Leute, die Herausragendes leisteten.

«Dank der hervorragenden, engagierten Zusammenarbeit innerhalb unseres Teams können wir diese nun fast 50-jährige Tradition des Erstellens einer Dorfchronik bewahren und weiterführen. Ins Leben gerufen wurde sie damals von Peter Bircher aus Wölflinswil», freute sich Gabi Reimann.

Hauptthema der Chronik 2017 ist dieses Mal das Motto «Hobby um Hobby». Vorgestellt werden Bewohner aus beiden Dörfern mit besonderen Freizeitleidenschaften.

Da ist zum Beispiel Martin Müller, der während seines Biologiestudiums eher zufällig bei der Themensuche für seine Masterarbeit mit der eleganten Wüstenameise in Tunesien konfrontiert wurde. Fortan war er fasziniert von den kleinen hochbeinigen Wesen mit ihrem beeindruckenden Orientierungsvermögen.

Beruf und Berufung wurden eins. Ähnlich erging es der Traumaspezialistin Marianne Herzog. «Man ist viel näher bei den Menschen und kann Vertrauen schaffen, wenn man deren Sprache kann», erkannte sie schon früh.

Fünf Sprachen beherrscht sie spielend, auch Arabisch. So schlägt sie viele Brücken, auch bei ihrer Tätigkeit mit Migranten. Das selbst geschriebene Bilderbuch «Lily, Ben und Omid» schafft bei Bedarf Verständigung – auch ohne Worte.

Herzblut für die Berge

Für die Natur macht das Herz von Fredy Hafner schon einmal einen Extrahüpfer. Stillsitzen war noch nie sein Ding, aber mit grösster Leidenschaft ging er schon immer auf die Alm. Neben seinen unterschiedlichen beruflichen Herausforderungen war er stets mit Herzblut in den Bergen, stellte sich dort viele Monate im Jahr rund um die Uhr den nicht einfachen Tagesabläufen der Almwirtschaft.

Erst nach Familiengründung richtete sich sein Fokus auf die Imkerei, die Geisszucht, Skifahren, Laufsport, Turnen oder Reiten. Nun, im etwas fortgeschrittenen Alter, könnte er sich gut vorstellen, mit seiner Frau gemeinsam eine Privat-Alp mit Geissen zu betreiben.

Als einen Glücksfall empfindet es auch Samuel Veraguth, von seiner Arbeit als Baumpflegespezialist sagen zu können, dass es nichts gibt, was er lieber täte. Das Kraxeln in luftigen Höhen verbindet er mit seinem Sport als Baumkletterer. Hier landete er gleich zweimal auf dem Treppchen an den Schweizer-Meisterschaften.

Wie wohltuend und weltoffen beide Dörfer sind, ist nachzulesen in den Zuzügen aus aller Welt, unter anderen aus den USA oder Sri Lanka.