Fricktaler Gastronomie
«Man findet einfach niemanden mehr»: Gartenbeizen starten – doch es fehlt an Servicepersonal

Der Landgasthof Ochsen rüstet diese Woche seine Terrasse. Eigentlich fänden dort bis zu 100 Personen Platz. Wegen Personalmangels im Service bestuhlt Jörg Lenzin die Gartenbeiz aber nur für 50 bis 60 Gäste. Auch die Rheinfelden Schützen AG sucht «auf allen Kanälen» nach Personal.

Dennis Kalt
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Freut sich auf die anstehende Terrassen-Saison: Jörg Lenzin, Chef und Inhaber des Wölflinswiler «Ochsen».

Freut sich auf die anstehende Terrassen-Saison: Jörg Lenzin, Chef und Inhaber des Wölflinswiler «Ochsen».

Dennis Kalt

Die Frühlingssonne glitzert im Teich, der Brunnen plätschert leise und die Koi-Fische ziehen träge ihre Kreise. Dieser Tage rüstet Jörg Lenzin, Chef und Inhaber des Wölflinswiler «Ochsen» den Aussenbereich für die Terrassensaison. Bereits über Ostern stellte Lenzin einige Tische draussen auf, an denen etwa Motorradfahrer für ein Getränk Rast einlegten.

Zum Essen draussen sei es aber noch zu kalt. Das A-la-carte-Geschäft im Aussenbereich habe für den Landgasthof einen hohen Stellenwert. «Damit kompensieren wir während der Ferienzeit die Bankette und Feiern, die weniger stattfinden», sagt Lenzin. Platz bietet der Aussenbereich für bis zu 100 Gäste. Eigentlich.

Der Markt an Servicepersonal ist ausgetrocknet

Denn Lenzin bestuhlt – vorerst – die Gartenbeiz nur für 50 bis 60 Personen. Dies, weil es ihm an Servicekräften fehlt. Lenzin sagt:

«Man findet einfach niemanden mehr, der bereit ist, am Wochenende zu arbeiten.»

Dabei sei der Verdienst kein schlechter. Und wenn man seine Arbeit gut mache, springe zudem noch ein Trinkgeld raus.

Insgesamt fehlen Lenzin zwei Mitarbeitende im Service. Ohne diese machte es für ihn keinen Sinn, die Terrasse voll zu bestuhlen. Dies, weil sonst die Gäste zu lang warten müssen. «Wir sind ein Dienstleistungsbetrieb. Wichtig ist, dass die Qualität stimmt», sagt er.

Martin Sonderegger, Direktor der Hotellerie der Rheinfelder Schützen AG.

Martin Sonderegger, Direktor der Hotellerie der Rheinfelder Schützen AG.

zvg

Mit Hinblick auf die Garten- und Terrassensaison kündigte die Schützen Rheinfelden AG, zu der «Eden», «Schiff» und «Schützen» gehören, bereits Anfang März an, die Teams aufstocken zu wollen. Martin Sonderegger, Direktor Hotellerie, sagt:

«Wir sind zurzeit intensiv auf allen Kanälen daran, neue Mitarbeitende zu finden – es ist nach wie vor schwierig.»

Den Gästen stehen im Garten des «Eden» und «Schützen» je 90, auf der Terrasse des «Schiff» 65 Sitzplätze zur Verfügung. «Die Garten- und Terrassensaison ist für alle drei Häuser sehr wichtig», sagt Sonderegger.

Die Saison habe gut und früh gestartet und wenn das Wetter mitmache, erwartete man eine gute Saison. «Die ersten Wochen und Tage waren auf jeden Fall schon vielversprechend», so Sonderegger.

Grenzwert liegt knapp unter 20 Grad Celsius

Evelien Reukers und Simon Hauri betreiben das «Fabriggli» in Wallbach.

Evelien Reukers und Simon Hauri betreiben das «Fabriggli» in Wallbach.

dka (3. Februar 2020)

Das «Fabriggli» in Wallbach hat Anfang April seine Terrasse mit Blick auf den Rhein für 60 Gäste hergerichtet. Evelien Reukers, die mit ihrem Partner Simon Hauri den Gasthof betreibt, sagt:

«An Karfreitag und Ostermontag, war die Terrasse gut besucht mit Leuten, die Kaffee getrunken und Glace oder Kuchen gegessen haben.»

Probleme im Service hat das «Fabriggli» keine. «Wir können hier auf zwei langjährige Mitarbeitende zurückgreifen», so Reukers, die hofft, dass in den kommenden Wochen ein möglichst warmer und regenfreier Frühling ansteht.

Denn 18 Grad Celsius und möglichst keinen Wind müsse es schon haben, damit sich Velofahrer, Wanderer oder Spaziergänger draussen einfinden, so Reukers – «aber zur Not haben wir auch Decken.»