Obwohl der Verein künftig mehr Miete für das Hallenbad zahlen muss, haben die Mitglieder der SLRG Fricktal eine Erhöhung des Jahresbeitrags abgelehnt.
Rund 300 000 Franken beträgt das operative Defizit des Hallenbads Sissila pro Jahr. Mit einem neuen Betriebskonzept, das nach den Sommerferien in Kraft tritt, will der Sissler Gemeinderat den Verlust um rund 200 000 Franken senken. Eine der Massnahmen dabei: Die Nutzer – Schulen, Öffentlichkeit, Schwimmschulen und Vereine – werden zeitlich getrennt. Und: Die Mieter müssen deutlich mehr bezahlen (die AZ berichtete).
Für die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) Fricktal etwa bedeutet dies deutliche Mehrkosten. Bislang zahlte der Verein für seine Trainings rund 3000 Franken pro Jahr. Dieses Jahr dürften sich die Kosten für den Verein auf rund 25 000 Franken belaufen, für 2019, wenn das neue Betriebskonzept erstmals im ganzen Jahr gilt, wird sich die Mietpauschale auf 40 000 bis 50 000 Franken erhöhen. Und dies, obwohl die jungen Wettkampfschwimmer des Vereins künftig nur noch zwei- statt dreimal wöchentlich trainieren werden.
Unter diesen Voraussetzungen strebte der Vorstand der SLRG Fricktal eine Erhöhung des Mitgliederbeitrags von 170 auf 400 Franken pro Jahr an, scheiterte aber mit diesem Antrag an der Generalversammlung. Die 39 anwesenden Vereinsmitglieder lehnten die Erhöhung des Mitgliederbeitrags nach einer hitzigen Diskussion knapp ab. «Sie argumentierten, man solle den Beitrag fürs Jahr 2018 noch wie bisher beibehalten und dann nochmals alles genau durchrechnen und ein Budget fürs kommende Jahr erstellen, wenn alle offenen Fragen geklärt sind», so der neu gewählte Präsident Martin Waldis. Unter anderem sei noch offen, ob die Vereinsmitglieder für die Trainings Eintritt bezahlen müssen und wie oft die SLRG einzelne Bahnen an andere Vereine oder Schwimmschulen untervermieten kann.
Weiter hätten die Gegner der Beitragserhöhung auch den Wunsch geäussert, die Sponsoringaktivitäten zu steigern, so Waldis. Und sie hofften natürlich, dass die Beiträge in einem Jahr nicht so stark erhöht werden müssen. Dass es in einem Jahr zu einer Erhöhung der Mitgliederbeiträge kommen muss, steht für Martin Waldis beim aktuellen Stand der Dinge ausser Frage. «Wir hoffen nun, dass wir möglichst bald Antworten und Zusagen erhalten und genauere Zahlen haben.»
Für das Jahr 2018 bedeute der Entscheid der Mitglieder, «dass wir ein Defizit machen werden», so der Präsident. Einzig die Höhe des Defizits sei noch offen. Man wolle aber den Trainingsbetrieb – mit der konzeptbedingten Reduktion auf zwei wöchentliche Trainings – aufrechterhalten.