Er ist der Initiant des Fricktaler Höhenwegs und der Fricktaler Wanderexperte schlechthin: Max Mahrer blickt zurück auf die Entstehungsgeschichte des beliebten Wanderwegs über die Höhenzüge der Region – und verrät pünktlich zur Wandersaison, welcher Ort ihm am liebsten ist.
Früher organisierte Max Mahrer jeden Frühling eine mehrstündige Wanderung durch das Fricktal. Damit wollte er zu den Schönheiten des Fricktals hinführen und die Freude am Wandern wecken. Doch heute, da Mahrer bald seinen 81. Geburtstag feiert, hat er die Wandertage zu Erlebnistagen umgewandelt, an denen jeweils eine Fricktaler Gemeinde erkundet wird: diesmal die Stadt Rheinfelden.
Die Idee für den Fricktaler Höhenweg entstand bei einer Wanderung von Brugg nach Laufenburg mit den Schaffhauser Naturfreunden im Jahr 1985. Mahrer erinnert sich noch genau an den Ort, wo er sich mit einem Wanderkameraden darüber unterhielt, ob es möglich sei, das Fricktal auf Höhenzügen zu durchwandern: «Das war an der Wegkreuzung Marchwald Richtung Schinberg.»
Es blieb nicht bei der Idee. Mahrer begann, den Gedanken in die Wirklichkeit umzusetzen. «Das war gar nicht so einfach. Es galt, eine zusammenhängende Route zu finden. Es war von Anfang an klar, dass wir nicht alle Höhenzüge einbinden konnten.»
«Damals kannte ich die Gemeinden des Oberen Fricktals noch nicht so gut», erzählt Mahrer, der in Möhlin aufgewachsen ist und auch dort lebt. «Wir mussten den Höhenweg erst finden.» So erkundete er das Fricktal Schritt für Schritt.
«Ziel war es, auf die Schönheiten des Fricktals hinzuweisen und das Fricktal als Wanderregion bekannter zu machen.»
Als Nächstes musste die Route beschildert werden. Dies geschah mit Hilfe der Aargauer Wanderwege und dem damaligen Verkehrsverband Fricktal.
«Anfangs sollte der Weg wie die Schweizer Wanderwege gelb beschildert werden, doch der damalige Präsident der Aargauer Wanderwege bestand darauf, dass wir eine andere Farbe wählten, damit der Höhenweg klar erkennbar ist», erinnert sich Mahrer und fügt an: «Das war ein guter Entscheid.» Heute sind die blauen Schilder mit dem Lindenblatt, dem Wappen des früheren Kantons Fricktals, bestens bekannt.
Mit den gleichen blauen Wegweisern wird auch auf Aussichtspunkte hingewiesen, die nur wenige Meter entfernt vom Höhenweg liegen, beispielsweise auf dem Galgen oberhalb von Magden. Direkt am Höhenweg, beim Masten mit den Wegweisern, sieht man nach Badisch Rheinfelden und zur Chrischona bis weit in den Schwarzwald. Nur 30 Meter davon entfernt, sieht man ins Baselbiet und hinunter nach Maisprach und Magden.
Auch ausserhalb des Höhenwegs trifft man auf die blauen Wegweiser, so in Schupfart, wo der Weg zum «Mittelpunkt des Fricktals» damit bezeichnet ist.
Der «Mittelpunkt des Fricktals» ist auch ein Projekt Mahrers. «Heute, nachdem auch Hottwil, Bözen, Elfingen und Effingen zum Bezirk Laufenburg und damit zum politischen Fricktal gehören, stimmt der Mittelpunkt allerdings nicht mehr ganz», räumt Mahrer ein. Schön ist die Aussicht aber alleweil. Man sieht weit in den Schwarzwald und zu den Bergen des Oberen Fricktals und von Brugg.
Im Laufe der Jahre wurde die Wegführung leicht verändert und angepasst, um den Weg weiter aufzuwerten. «Neu hinzugekommen ist beispielsweise die Schlaufe zum Cheisacher», erzählt Mahrer. Dies noch einige Jahre vor dem Bau des Cheisacherturms.
Am Dienstag, 3. Mai, lädt Max Mahrer, Initiant des Fricktaler Höhenwegs, zu einem Erlebnistag für Seniorinnen und Senioren nach Rheinfelden ein – in die Stadt, wo der Höhenweg beginnt und endet. Informationen zum Erlebnistag gibt es telefonisch unter der Nummer 061 851 14 73 oder per E-Mail an m.mahrer.fricktal@bluewin.ch. Treffpunkt: 9.30 Uhr, Bahnhofplatz Rheinfelden.
Inzwischen ist die Route ausgefeilt, und wohl definitiv. «Einzig am Bahnhof Frick könnte es in Zukunft noch Anpassungen geben», sinniert Mahrer. Dort ist eine Umgestaltung des Areals angedacht. «Bevor die Bauarbeiten rund um den Bahnhof abgeschlossen sind, macht es aber keinen Sinn, etwas zu verändern», so Mahrer.
Mahrer kennt jede Ecke und fast jeden Stein entlang des Fricktaler Höhenwegs. Nur schon bei den Unterhaltsarbeiten, die er mit einer Gruppe von Freiwilligen regelmässig macht, ruft er sich den ganzen Höhenweg in Erinnerung.
Als nächste Arbeit steht an, die Schilder mit Lappen und Wasser zu reinigen. «Das machen wir jeden Frühling.» Gefragt nach dem schönsten Punkt oder der schönsten Etappe auf dem Höhenweg meint Mahrer: «Es gibt viele sehr schöne Orte, aber am liebsten ist mir der Laubberg bei Gansingen, da wo die Bergkapelle steht.»