Die Musikschule Unteres Fricktal feiert in diesem Jahr ihren
50. Geburtstag – und bringt aus diesem Anlass ihr gesamtes Einzugsgebiet von Kaiseraugst bis Wegenstetten zum Klingen. Geplant ist ein «Musikweg» mit rund 60 Stationen. Dort werden alle Instrumente vorgestellt. Und wer will, kann auch mal selbst ein Orchester dirigieren.
Die Musikschule Unteres Fricktal gehört mit ihren zwischen 600 und 700 Schülerinnen und Schülern zu den grössten im gesamten Aargau. Ihr Einzugsgebiet erstreckt sich dabei von Kaiseraugst an der Grenze zum Baselbiet bis nach Wegenstetten im obersten Zipfel des Möhlintals. Gut 15 Kilometer Luftlinie liegen dazwischen – «und etwa 25 Kilometer Fussweg», wie Valentin Sacher sagt.
Der Musikschulleiter hat sich in den vergangenen beiden Jahren detailliert mit dem Weg von Kaiseraugst nach Wegenstetten auseinandergesetzt. Aus gutem Grund: 2022 feiert die Musikschule Unteres Fricktal ihr 50-Jahre-Jubiläum und erstellt aus diesem Anlass einen «Musikweg» durch ihr gesamtes Einzugsgebiet.
Die Planungen dazu begannen vor gut zwei Jahren, im Frühling 2020, als die erste Coronawelle gerade über die Schweiz hereinbrach. «Vor zehn Jahren zum 40. Geburtstag der Musikschule stellte diese ein Musical auf die Beine», sagt Sacher und fügt mit Blick auf die ungewisse Situation von vor zwei Jahren an:
«Nun wollten wir ein Projekt ausarbeiten, das wir unabhängig von der Entwicklung der Pandemie umsetzen können.»
Schnell entstand die Idee des Musikwegs. In den kommenden Wochen wird diese nun umgesetzt: In mehreren Gemeinden an der Wegstrecke liegen derzeit Baugesuche für einzelne Posten und Elemente auf.
Geplant sind unter anderem Informationstafeln zu über 50 verschiedenen Instrumenten, die an der Musikschule unterrichtet werden. Versehen mit Wissenswertem zu Entstehung und Gebrauch der einzelnen Instrumente, mit einem «Fun Fact» – und einem QR-Code, über den Besucherinnen und Besucher die Instrumente auch hören können.
Neben den Tafeln sollen mehrere Erlebnisposten den Musikweg säumen. Geplant ist einiges – von einer überdimensionalen Querflöte aus einem umfunktionierten Absperrgitter über Orgelpfeifen in einem Baumwipfel bis hin zu einem ganzen Orchester in einer Unterführung. Als dessen Dirigent oder Dirigentin sich alle versuchen können, notabene.
Das Orchester wird in der Velo- und Fusswegunterführung Rheinfelden West entstehen. Zwei Wandbilder zeigen auf einer Seite das Orchester, auf der anderen das Publikum, dazwischen am Boden aufgemalt: ein Dirigentenpodest. Per Fussknopf kann Musik abgespielt werden. Auf die Frage, wie diese Ideen entstehen konnten, lacht Valentin Sacher und sagt:
«Es haben viele kreative Künstlerinnen und Künstler sowie Musiker und Musikerinnen mitgearbeitet. So ist eines zum anderen gekommen.»
Finanziert wird das Projekt durch verschiedene Institutionen sowie Sponsoren und Sponsorinnen. Ab Ende Juni soll der Musikweg durch das untere Fricktal fertiggestellt und begehbar sein. Er soll die Region langfristig bereichern. «Derzeit gehen wir davon aus, dass er mindestens fünf bis sieben Jahre stehen bleibt», sagt Sacher.
Und: Der Musikweg könnte in dieser Zeit auch noch ausgebaut und mit weiteren Posten ergänzt werden. Das Ziel ist klar: «Wir möchten Kindern und Erwachsenen die Vielfältigkeit der Musik und Instrumente zeigen – und sie dazu animieren, vielleicht auch mal selbst etwas auszuprobieren.»